Lecanemab bei Alzheimer-Demenz: IQWiG startet Informationsangebot



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13.05.2025 17:23

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‚Wissenschaft‘, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Lecanemab bei Alzheimer-Demenz: IQWiG startet Informationsangebot

Lecanemab bei Alzheimer-Demenz: IQWiG startet Informationsangebot
Trotz Zulassung ist Lecanemab noch nicht verfügbar. Zunächst müssen Aufklärungsmaterialien entstehen. Erst mit Verkaufsstart startet dann auch die Nutzenbewertung von IQWiG und G-BA. Auf gesundheitsinformation.de informiert das IQWiG ab jetzt über den Wirkstoff.

Mitte April erhielt Lecanemab (Handelsname Leqembi) unter strengen Auflagen die EU-Zulassung zur Behandlung von Personen mit einer frühen Alzheimer-Demenz. Lecanemab ist ein Antikörper, der sich gegen Eiweißablagerungen im Gehirn richtet: Er bindet an das Amyloid-Beta-Eiweiß und soll weitere Ablagerungen verhindern sowie bereits abgelagertes Eiweiß teilweise abbauen. So soll das Medikament das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
Lecanemab kann Alzheimer nicht heilen und das Fortschreiten nicht stoppen. Dennoch macht der neue Wirkstoff vielen Alzheimer-Patienten und ihren Angehörigen Hoffnung. Lecanemab eignet sich jedoch nur für wenige Betroffene am Anfang der Erkrankung, die aufwändig identifiziert werden müssen. Zudem gibt es ein Risiko für Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen und -blutungen, weshalb regelmäßige Untersuchungen nötig sind. Die Behörden haben vor dem Verkaufsstart in Deutschland und Europa festgelegt, dass der Hersteller ausführliche Aufklärungsmaterialien bereitstellen muss, einschließlich einer sogenannten Patientenkarte. Die Patientenkarte muss der Patientin oder dem Patienten vor der Behandlung ausgehändigt werden.
Wegen dieser Auflagen ist Lecanemab trotz Zulassung noch nicht in Deutschland verfügbar. Aber bereits jetzt fragen sich viele Betroffene bzw. ihre Angehörigen, ob das Medikament für sie oder die betroffene Person infrage kommt. Auf Basis der öffentlich verfügbaren Daten informiert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) jetzt auf seiner Website gesundheitsinformation.de ausführlich und allgemeinverständlich darüber, unter welchen Voraussetzungen der Wirkstoff angewendet werden darf.
„Lecanemab ist nur für wenige Menschen und nur am Anfang der Erkrankung eine Behandlungsoption“, betont Klaus Koch, Leiter des IQWiG-Ressorts Gesundheitsinformation: „Wir beschreiben, welche Untersuchungen nötig sind, damit die Patientinnen und Patienten identifiziert werden, bei denen das Mittel eingesetzt werden kann.“

Ergebnisse der IQWiG-Nutzenbewertung voraussichtlich im 2. Halbjahr 2025

Sobald die Aufklärungsmaterialien vorliegen, kann Lecanemab in Deutschland auf den Markt kommen und verschrieben werden. Dann beginnt auch die frühe Nutzenbewertung des Wirkstoffs nach dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Dieser beauftragt das IQWiG, die Vor- und Nachteile der Behandlung mit Lecanemab im Vergleich zu etablierten Therapien wissenschaftlich zu bewerten. Der Hersteller muss dafür alle Daten zu Lecanemab bereitstellen, einschließlich unveröffentlichter Studienergebnisse.
Die Ergebnisse der IQWiG-Nutzenbewertung für Lecanemab werden drei Monate nach Markteinführung in Deutschland vorliegen. „Wir werden unsere Information dann mit den Ergebnissen der Nutzenbewertung zu Vor- und Nachteilen ergänzen“, erläutert Klaus Koch.
Nach der Veröffentlichung der IQWiG-Nutzenbewertung führt der G-BA ein Stellungnahmeverfahren durch und entscheidet abschließend über den Zusatznutzen von Lecanemab gegenüber heutigen Behandlungsoptionen.


Originalpublikation:

https://www.gesundheitsinformation.de/lecanemab-leqembi-bei-frueher-alzheimer-de…


Weitere Informationen:

https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_14…


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW