Digitales Selbsthilfe-Programm iFightDepression als Best Practice von OECD ausgewählt



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06.11.2025 09:05

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‚Wissenschaft‘, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Digitales Selbsthilfe-Programm iFightDepression als Best Practice von OECD ausgewählt

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat das Online-Programm iFightDepression im aktuellen Bericht zur Förderung und Prävention psychischer Gesundheit als eine Best-Practice-Intervention identifiziert. Das an die kognitive Verhaltenstherapie angelehnte Online-Programm hilft Betroffenen, Depression besser zu verstehen und zeigt Übungen für den Alltag. iFightDepression ist ein Angebot der European Alliance Against Depression (EAAD). Die Verbreitung in Deutschland erfolgt über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention.

Die OECD hebt hervor, dass Depressionen und Angststörungen eine erhebliche Belastung für Betroffene und auch die Gesellschaft darstellen. Circa jeder fünfte Erwachsene in OECD- und EU27-Ländern sei von leichten bis mittelschweren Symptomen betroffen. Vor diesem Hintergrund identifiziert und bewertet der Bericht Interventionen, die nachweislich das psychische Wohlbefinden verbessern, eine Verschlechterung der Symptome verhindern und so auch Bildungs- und Berufschancen fördern. Es wurden elf Ansätze von der OECD in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission ausgewählt. Die Interventionen wurden anhand von fünf Kriterien bewertet: Wirksamkeit, Effizienz, Gerechtigkeit, Qualität der Evidenzbasis und Reichweite – sowie das Potenzial zur Übertragbarkeit auf weitere kulturelle und sprachliche Kontexte. iFightDepression ist dabei die einzige der 11 Maßnahmen, die aus Deutschland stammt.

iFightDepression überzeugt durch wissenschaftlich belegte Wirksamkeit

Insbesondere die starke Evidenz durch eine randomisierte kontrollierte Studie mit aktiver Kontrollgruppe (Oehler et al, 2020) wurde in der Bewertung von iFightDepression hervorgehoben. Die Studie ergab, dass nach sechswöchiger Nutzung die Verringerung der depressiven Symptome bei iFightDepression um 40 % höher als in der aktiven Kontrollgruppe war. Die Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität war in der iFightDepression-Gruppe nach sechs Wochen um 89 % höher als in der Kontrollgruppe, nach drei Monaten um 56 %.

Kostenfrei und in 16 Sprachen verfügbar

Zudem lobt die OECD die hervorragende Übertragbarkeit von iFightDepression in andere Länder. So ist das Online-Programm bereits in 16 Sprachen verfügbar – darunter Ukrainisch und Russisch für die gezielte Unterstützung vertriebener Personen. Hervorgehoben wurde zudem bei der Bewertung im Bereich “Gerechtigkeit”, dass iFightDepression für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich ist, da es online und für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlos zur Verfügung steht. Schlussfolgernd empfiehlt die OECD, die Verfügbarkeit von iFightDepression zu erhöhen, seine Bekanntheit aktiv zu fördern und Fachkräfte in der effektiven Nutzung zu schulen.

Pressekontakt:

Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Heike Friedewald, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Goerdelerring 9, 04109 Leipzig
Tel: 0341/22 38 74 12
presse@deutsche-depressionshilfe.de

Über EAAD

Die European Alliance Against Depression (EAAD) ist eine international tätige, wissenschaftliche Non-Profit-Organisation, die sich für Menschen mit Depressionen einsetzt. Sie fördert Forschung, Aufklärung und evidenzbasierte Initiativen, um die Versorgung und Behandlung von depressiv erkrankten Menschen weltweit zu verbessern, Betroffene und ihre Familien zu unterstützen und Suizid vorzubeugen. Zu den zentralen Programmen zählen die EAAD 4-Ebenen-Intervention sowie das Online-Selbsthilfeprogramm iFightDepression. Das Netzwerk des EAAD umfasst Mitglieder in Europa, Australien, Kanada, Afrika und Chile. www.eaad.net.

Über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention hat sich die bessere Versorgung depressiv erkrankter Menschen und die Reduktion der Suizide in Deutschland zum Ziel gesetzt. Vorstandsvorsitzender ist Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Die Schirmherrschaft hat der Entertainer und Schauspieler Harald Schmidt übernommen. Neben Forschungsaktivitäten bietet die Stiftung Betroffenen und Angehörigen unter ihrem Dach vielfältige Informations- und Hilfsangebote wie das deutschlandweite Info-Telefon Depression. In 90 Städten und Kommunen haben sich Bündnisse gebildet, die auf lokaler Ebene Aufklärung über die Erkrankung leisten. Die Arbeit erfolgt pharma-unabhängig. www.deutsche-depressionshilfe.de


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

European Alliance Against Depression e.V. (EAAD)
Pia Hauck
Goerdelerring 9
04109, Leipzig
+49 175 9824 706
contact@eaad.net


Originalpublikation:

OECD (2025), Mental Health Promotion and Prevention: Best Practices in Public Health, OECD Publishing, Paris, https://doi.org/10.1787/88bbe914-en.

Oehler, C. et al. (2020), “Efficacy of a guided web-based self-management intervention for depression or dysthymia: Randomized controlled trial with a 12-month follow-up using an active control condition”, Journal of Medical Internet Research, Vol. 22/7, https://doi.org/10.2196/15361.


Weitere Informationen:

https://ifightdepression.com/en/self-management-resources/ifightdepression-tool


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW