Kleinwüchsigen im Alten Ägypten wurde eine besondere Stellung am Königshof und in der öffentlichen Gesellschaft eingeräumt. Könige und Mitglieder der Elite erfreuten sich besonders während der Frühzeit (ca. 3100 bis 2686 v. Chr.) und im Alten Reich (ca. 2700 bis 2200 v. Chr.) daran, einen Kleinwüchsigen bzw. Pygmäen am Hof unterhalten zu dürfen. Kleinwüchsige Menschen wurden mit besonderen Ämtern, Berufen und Aufgaben betraut. Auch wurden sie in die religiös-kultische Glaubenswelt der Alten Ägypter eingebunden. Während zum Beispiel Bes selbst eine reine Zwergengottheit war, wurden anderen Göttern (besonders Re und Ptah) zumindest zwergengestaltige Erscheinungsformen zugesprochen. Ab dem Neuen Reich (ca. 1550 bis 1070 v. Chr.) ließen Respekt und Wertschätzung gegenüber Minderwüchsigen allmählich nach. Aus dieser Zeit stammen erste Mahnschriften, die an die einstmalige Hochachtung und Wertschätzung gegenüber Kleinwüchsigen erinnern und zu mehr Toleranz aufrufen. – Zum Artikel …