Am 30. August 1999 entschieden sich die Osttimoresen mit einer Mehrheit in einem Referendum für die Unabhängigkeit von Indonesien, das das Land seit 1975 besetzt hielt. Die Besetzung war die Folge der Wirren, die am Ende der portugiesischen Herrschft entstanden. Nach der Nelkenrevolution am 25. April 1974 sollten, bis auf Macau, alle portugiesischen Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen werden. Indonesien destabilisierte die Situation um Portugiesisch-Timor. Verhandlungen und Versuche, die Kolonie zu einem stabilen Staat umzuwandeln, scheiterten daher. Ein Bürgerkrieg zwischen den beiden größten osttimoresischen Parteien zwang den portugiesischen Gouverneur zur Flucht und zur Evakuierung der portugiesischen Bevölkerung. Am 28. November 1975 riefen die aus dem Bürgerkrieg siegreich Hervorgegangenen einseitig die Unabhängigkeit aus. Neun Tage später erfolgte der Start der indonesischen Invasion. Bis zum Referendum 1999 folgte 24 Jahre lang ein Guerillakrieg der Osttimoresen gegen die Indonesier. Ein Viertel der Bevölkerung starb an den Folgen der Besetzung. – Zum Artikel …