Untersuchung zeigt: Kleider machen Leute



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28.08.2019 10:49

Untersuchung zeigt: Kleider machen Leute

Anzug und Bluse werden häufig als Ausdruck professioneller Seriosität angeführt. Aber ist das heute wirklich noch so? Haben Start-up-Kultur, abflachende Hierarchien und steigende Individualität nicht auch die Wahrnehmung von Kleidung verändert? Diese Fragen hat Lina-Sophie Stens untersucht. „Kleider machen Leute – eine Moderatorenanalyse zum Effekt des Kleidungsstils auf die Eindrucksbildung je nach Ähnlichkeit zum eigenen Kleidungsstil“ heißt ihre Abschlussarbeit im Studiengang Angewandte Psychologie (B.Sc) an der Hochschule Fresenius in Düsseldorf.

Düsseldorf. Wirken Führungskräfte in Anzug und Krawatte mächtiger und kompetenter? Spielt der eigene Kleidungsstil bei der Einschätzung eine Rolle? Ruft formelle Kleidung auch negative Assoziationen hervor? Im Rahmen einer Online-Befragung hat Lina-Sophie Stens diese und weitere Fragen gestellt. Dazu hat sie insgesamt 329 Personen Fotos von formell und informell gekleideten Menschen präsentiert. Die befragten Personen gaben auf einer Skala an, für wie attraktiv, mächtig, intelligent, beruflich erfolgreich und vertrauenswürdig sie ein und dieselben Personen in jeweils formeller und informeller Kleidung hielten. Die gezeigten Personen waren dabei sowohl männlich als auch weiblich, durch einen selektierenden Pretest kontrolliert mittelattraktiv und derselben Statur sowie Altersklasse zugehörig.

Die Auswertung zeigt, dass die abgebildeten Personen in formeller Kleidung in vier der fünf genannten Kategorien deutlich positiver beurteilt wurden: nämlich als attraktiver, mächtiger, intelligenter und beruflich erfolgreicher als mit einem informellen Kleidungsstil. „Es lässt sich also festhalten, dass das Sprichwort „Kleider machen Leute“ keineswegs veraltet ist. Ein Anzug oder Kostüm strahlen auch im heutigen Zeitalter – trotz flacher Hierarchien, hoher Individualität und Fokus auf objektiven Potenzialen – Macht und Kompetenz aus“, erläutert die Absolventin die Ergebnisse. In der fünften Kategorie – der Vertrauenswürdigkeit – hingegen hinterließen die Personen in formeller Kleidung einen deutlich schlechteren Eindruck als informell gekleidet: Sie wurden als nur gering vertrauenswürdig eingeschätzt. Das Tragen von Jeans und T-Shirt ging hingegen mit einer hohen Vertrauenswürdigkeitseinschätzung einher. Daraus lasse sich ableiten, dass der Anzug nicht nur positive Effekte beim Gegenüber hervorrufe.

„Wie attraktiv, intelligent und vertrauenswürdig wir andere Personen finden, wird auch davon beeinflusst, wie wir uns selbst kleiden“, sagt Stens. So wirke sich ein ähnlicher Kleidungsstil mit der zu beurteilenden Person positiv aus, ein abweichender Kleidungsstil eher negativ.

Zukünftige Forschungen könnten auf der Grundlage dieser Untersuchung weitere Aspekte in den Fokus rücken.

Das gesamte Interview mit Lina-Sophie Stens ist im Wissenschaftsblog adhibeo zu lesen: https://www.adhibeo.de/kleider-machen-leute/

Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und Wiesbaden sowie dem Studienzentrum in New York gehört mit über 13.000 Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 170-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das „Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr „breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihr „überzeugend gestalteter Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat gewürdigt. Im April 2016 wurde sie vom Wissenschaftsrat für weitere fünf Jahre reakkreditiert.


Weitere Informationen:

http://www.hs-fresenius.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW