Ein Atlas für Gefäßverkalkungen im menschlichen Körper



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15.01.2025 08:38

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Ein Atlas für Gefäßverkalkungen im menschlichen Körper

Eine Studie des Teams um Professor Rafael Kramann und Dr. Sikander Hayat der Uniklinik RWTH Aachen zum Thema Atherosklerose ist in der Fachzeitschrift Nature Cardiovascular Research erschienen.

Atherosklerose ist eine der häufigsten Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch die Ansammlung von Fett, Kalk und anderen Substanzen in den Wänden der Arterien kann es zur Plaque-Bildung kommen. Diese Plaques können die Arte-rien verengen oder blockieren, was das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfäl-len erhöht. Trotz intensiver Forschung bleibt das Verständnis der genauen zellulä-ren und molekularen Mechanismen der menschlichen Atherosklerose unvollstän-dig.

Eine Studie des Teams um Professor Rafael Kramann und Dr. Sikander Hayat der Uniklinik RWTH Aachen in Kooperation mit dem Pharmazeutika-Unternehmen No-vo Nordisk (Dänemark) liefert neue Einblicke in die zelluläre Dynamik und räumli-chen Nischen in menschlichen Arterien.

Die Studie liefert eine detaillierte räumliche Kartierung der menschlichen Athero-sklerose. Diese hochauflösende Karte könnte maßgeblich zur Entwicklung neuer Therapien und präzisionsmedizinischer Ansätze für die Behandlung von Athero-sklerose beitragen. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Na-ture Cardiovascular Research veröffentlicht.

In der Studie wurden Einzelzell-RNA-Sequenzierungsdaten aus mehreren unab-hängigen Studien zusammengeführt, um ein umfassendes Bild der beteiligten Zell-typen bei der Entstehung von menschlicher Atherosklerose zu erstellen. Daneben wurden Gefäßschnitte mit räumlicher Transkriptom-Analyse untersucht. „Dies ist eine innovative Technologie, die es ermöglicht, Genexpressionsmuster innerhalb von Geweben zu untersuchen und gleichzeitig deren räumlichen Kontext zu be-wahren“, berichtet Dr. Tore Bleckwehl, Erstautor der Studie. Durch die Kombination beider Daten, konnten die Forschenden die Verteilung von Zelltypen innerhalb ver-schiedener Bereiche der Arterien in verschiedenen Erkrankungsstadien kartieren.

Die Analyse von Ligand-Rezeptor-Interaktionen deckte spezifische Kommunikati-onswege zwischen Zellen auf, die insbesondere in der Atherosklerose auftreten. Diese Ergebnisse liefern zudem wichtige Hinweise auf mögliche Mechanismen der Immunzell-Rekrutierung. Außerdem wurde in der Studie eine räumlich definierte Umwandlung von glatten Muskelzellen (Vascular Smooth Muscle Cells, VSMCs) aus der mittleren Arterienwand (Media) zu sogenannten Fibromyocyten nahe der Gefäßinnenschicht aufgezeigt.

Weitere Informationen zur Studie gibt es unter: www.nature.com/articles/s44161-024-00582-1.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Professor Rafael Kramann, Dr. Sikander Hayat


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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW