Funktionsstörung von Mitochondrien beeinflusst die Skelettalterung



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22.04.2025 15:40

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‚Wissenschaft‘, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Funktionsstörung von Mitochondrien beeinflusst die Skelettalterung

Neue Mechanismen aufgedeckt, die zeigen, wie entwicklungsabhängige Störungen der Mitochondrienfunktion zur vorzeitigen Skelettalterung führen / Veröffentlichung in Science Advances

Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Bent Brachvogel hat untersucht, wie Mitochondrien die frühzeitige Alterung des Skeletts beeinflussen. Die Mitochondrien werden auch als Kraftwerke der Zellen bezeichnet und spielen eine wesentliche Rolle bei der Energiegewinnung durch die Zellatmung. Die Forscher*innen fanden heraus, dass eine entwicklungsabhängige, frühzeitige Beeinträchtigung der mitochondrialen Atmung für einen Mechanismus verantwortlich ist, der das Skelett schneller altern lässt. Die Studie wurde unter dem Titel „Metabolic rewiring caused by mitochondrial dysfunction promotes mTORC1-dependent skeletal aging“ in dem Fachjournal Science Advances veröffentlicht.

Die Forscher*innen nahmen eine gezielte in vivo Analyse der mitochondrialen Fehlfunktion im Skelettsystem in einem Mausmodell vor. Sie konnten zeigen, dass eine entwicklungsabhängige Beeinträchtigung der mitochondrialen Zellatmung in Knorpelzellen zu einer langfristigen Umstellung des Zellstoffwechsels führt. Als Folge dieser Stoffwechselanpassung verlieren die Zellen langfristig ihre Fähigkeit zur Regeneration und sterben ab, so dass Alterungsprozesse des Skelettsystems beschleunigt werden.

„Die hier aufgedeckten fundamentalen Prozesse könnten die Grundlage für neue Behandlungsstrategien schaffen, um Knorpeldegeneration und Skelettalterung im Zusammenhang mit mitochondrialen Dysfunktionen frühzeitig zu beeinflussen“, so Prof. Dr. Bent Brachvogel, verantwortlicher Letztautor der Studie.

Die Studie fand im Rahmen der Forschungsgruppe FOR2722 statt. Die Forschungsgruppe untersucht die Rolle der extrazellulären Matrix im Bewegungsapparat, dem Teil des Gewebes, der zwischen den Zellen liegt und sie geflechtartig umgibt. Ein Fokus liegt insbesondere auf der Entstehung chronischer entzündlicher und degenerativer Erkrankungen des Bewegungsapparats.

Federführend war das Team der Experimentellen Neonatologie der Uniklinik Köln. Beteiligt waren außerdem Forscher des CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung, des Max-Planck-Instituts für Biologie des Alterns sowie der medizinischen und der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universitäten Köln und Erlangen-Nürnberg.

Presse und Kommunikation:
Jan Voelkel
+49 221 470 2356
j.voelkel@verw.uni-koeln.de

Verantwortlich: Dr. Elisabeth Hoffmann – e.hoffmann@verw.uni-koeln.de


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Bent Brachvogel
Medizinische Fakultät, Universität zu Köln
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Experimentelle Neonatologie
+49 221 478 6969
bent.brachvogel@uni-koeln.de


Originalpublikation:

https://www.science.org/doi/full/10.1126/sciadv.ads1842


Weitere Informationen:

https://for2722.uni-koeln.de/


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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW