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17.10.2024 10:01
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
METex14 als onkogener Treiber bei NSCLC bestätigt – Finale Auswertung der Geometry-mono 1-Studie publiziert
Bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) treten MET-Exon-14-Skipping-Mutationen in circa drei Prozent der Fälle auf. Die finale Analyse der globalen Phase II-Studie „Geometry-mono 1“ bestätigt jetzt die Wirksamkeit und gute Verträglichkeit der neuen zielgerichteten Therapie mit dem MET-Inhibitor Capmatinib, insbesondere bei nicht vorbehandelten Patienten. Die Leitung der Studie lag bei Univ.-Prof. Jürgen Wolf, Leiter der Studiengruppe Lungenkrebs (LCGC) an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät. Die Ergebnisse wurden im Oktober im renommierten Journal Lancet Oncology veröffentlicht.
Die nicht-randomisierte, kohortenübergreifende, offene Phase-2-Studie wurde in 152 Zentren und Krankenhäusern in 25 Ländern durchgeführt. Die Patientinnen und Patienten mit MET-dysreguliertem, EGFR-Wildtyp, und ALK-Rearrangement-negativem fortgeschrittenem NSCLC (Stadium IIIB/IV) und einem Leistungsstatus der Eastern Cooperative Oncology Group von 0 oder 1 wurden auf der Grundlage ihres MET-Status (METex14 oder MET-Amplifikation) und ihrer bisherigen Therapielinien in neun Kohorten eingeteilt. Die Patienten erhielten Capmatinib (400 mg oral zweimal täglich) in 21-tägigen Behandlungszyklen. Der primäre Endpunkt war die Gesamtansprechrate.
Der Erstautor der Studie, Prof. Wolf, fasst die Ergebnisse der Geometry-mono 1-Studie zusammen: „Capmatinib stellt für die untersuchte Patientengruppe eine wirksame und besser verträgliche Alternative zur Chemotherapie dar und ist ein weiterer Schritt hin zur personalisierten Therapie möglichst vieler Patienten mit Lungenkrebs. In der Publikation wird auch die gute Wirksamkeit auch bei Patienten mit Hirnmetastasen gezeigt. Darüberhinaus konnte der Wert einer NGS-Analyse aus dem Blut (liquid biopsy) zur zuverlässigen Detektion dieser Mutationen belegt werden. Molekulare Analysen bei Patienten im Progress der Erkrankung geben erste Einblicke in die molekularen Mechanismen der Resistenzentwicklung.“
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Univ.-Prof. Jürgen Wolf – Leiter der Studiengruppe Lungenkrebs (LCGC) an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät
Originalpublikation:
Capmatinib in MET exon 14-mutated non-small-cell lung cancer: final results from the open-label, phase 2 GEOMETRY mono-1 trial. Wolf, Jürgen et al. The Lancet Oncology, Volume 25, Issue 10, 1357 – 1370. DOI: 10.1016/S1470-2045(24)00441-8
Bilder
Prof. Dr. Jürgen Wolf
Michael Wodak
Uniklinik Köln
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch