MHH-Forschende wollen mit therapeutischer RNA Lebererkrankungen heilen



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29.04.2025 13:11

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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MHH-Forschende wollen mit therapeutischer RNA Lebererkrankungen heilen

Boehringer Ingelheim Stiftung fördert Grundlagenforschung für neue Ansätze zur Therapie von Leberfibrose und Fettleber-Hepatitis mit 600.000 Euro

Lebererkrankungen betreffen Millionen von Menschen und führen in Europa zu fast 300.000 Todesfällen pro Jahr. Ursache sind verschiedene chronische Leberschäden. Dazu gehören etwa die als Fibrose bezeichnete Vernarbung des Lebergewebes und bestimmte Fettlebererkrankungen aufgrund von Übergewicht oder Diabetes, die sogenannte metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH), umgangssprachlich auch Fettleber-Hepatitis genannt. Um neue Medikamente gegen Lebererkrankungen zu entwickeln, setzt die medizinische Forschung zunehmend auf RNA-basierte Therapeutika. Bekanntes Beispiel sind die auf messenger-RNA (mRNA) basierenden COVID-19-Impfstoffe. Auch Professor Dr. Amar Deep Sharma, Leiter der Arbeitsgruppe RNA-Therapeutics & Liver Regeneration an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), möchte das Potenzial von RNA nutzen, um Lebererkrankungen zu behandeln. Sein neuestes Forschungsprojekt untersucht ausgewählte RNA-Strukturen, die als mögliche therapeutische Ziele die Entwicklung von Leberfibrose und MASH steuern. Dafür unterstützt ihn die Boehringer Ingelheim Stiftung im Rahmen ihres Programms Rise up! für innovative Grundlagenforschung über drei Jahre mit rund 600.000 Euro.

Drei neue Kandidaten für RNA-basierte Therapie gefunden

Seit acht Jahren beschäftigt sich Professor Sharma mit der Entwicklung therapeutischer RNAs. Erste Erfolge hatte er mit der Erforschung einer mRNA, die den Bauplan für den sogenannten Hepatozyten-Kernfaktor 4 alpha (HFN4α) enthält. Das Protein ist ein wichtiger Schlüsselfaktor des Leberstoffwechsels. Bei Leberfibrose nimmt der HFN4α-Spiegel mit fortschreitender Krankheit nachweislich ab. In Studien konnte der Molekularmediziner bereits zeigen, dass sich mithilfe der therapeutischen mRNA der HFN4α-Spiegel wiederherstellen und die Leberschäden verringern ließen. Auf Basis seiner bisherigen Forschungsdaten möchte er nun weitere mRNA-Therapiekandidaten für leberspezifische Erkrankungen sowie nicht-kodierenden RNAs untersuchen, welche die Regeneration des Lebergewebes steuern könnten.

Kennzeichen einer Leberfibrose ist, dass sich außerhalb der Leberzellen übermäßig viele Kollagene und Muskelproteine ansammeln. Diese sogenannte extrazelluläre Matrix wird durch die Bildung von Myofibroblasten eingeleitet, einer Zwischenform zwischen glatten Muskelzellen und Bindegewebszellen (Fibroblasten). In Untersuchungen des gesamten menschlichen Erbgutes haben Professor Sharma und sein Team drei neue potenzielle Regulatoren der Fibroseentwicklung in der Leber identifiziert Im aktuellen Projekt möchte der Biomediziner die genaue Funktion dieser drei RNA-Kandidaten untersuchen und ihr Potenzial für eine RNA-basierte Therapie zur Behandlung von Leberfibrose nutzen.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Amar Deep Sharma, sharma.amar@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-5255.


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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch


 

Quelle: IDW