Zi verleiht Wissenschaftspreis „Regionalisierte Versorgungsforschung“ 2020



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22.04.2021 10:31

Zi verleiht Wissenschaftspreis „Regionalisierte Versorgungsforschung“ 2020

Zwei Studien zu regionalen Ungleichheiten in der ambulanten Palliativversorgung und bei der Mortalität älterer Menschen nach Hüftfrakturen ausgezeichnet

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat heute zwei herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Erforschung regionaler Unterschiede in der Gesundheitsversorgung ausgezeichnet. Der mit insgesamt 7.500 Euro dotierte Wissenschaftspreis „Regionalisierte Versorgungsforschung“ wird jährlich vom Zi vergeben.

Der erste, mit 4.500 Euro dotierte Preis geht an Dr. Claudia Schulz (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) für die Arbeit „Analyse von Mortalität nach Hüftfraktur auf
Individual-, Krankenhaus- und regionaler Ebene in Deutschland“. Koautorinnen und Koautoren sind Hans-Helmut König, Kilian Rapp, Clemens Becker, Dietrich Rothenbacher und Gisela Büchele. Mit dem zweiten Preis ist Katharina van Baal (Medizinische Hochschule Hannover) mit den Koautorinnen und Koautoren Stephanie Stiel, Melissa Hemmerling, Jona Theodor Stahmeyer, Birgitt Wiese, Nils Schneider und Kambiz Afshar ausgezeichnet worden. Die Dotation beträgt 3.000 Euro. Van Baal hat über die „Ambulante Palliativversorgung in Niedersachsen – regionale Unterschiede in der Versorgung von Menschen am Lebensende anhand von Qualitätsindikatoren“ geforscht.
Die Arbeit von Claudia Schulz kann dazu beitragen, relevante Ungleichheiten in der medizinischen Versorgung von Hüftfrakturen transparent zu beleuchten, um Präventionsmaßnahmen zu motivieren und Verbesserungen in der Versorgung anzuregen. Katharina van Baal weist in ihrer Analyse von Krankenkassendaten auf eine regional uneinheitliche Bedarfs- und Flächendeckung bei der ambulanten Palliativversorgung in Niedersachsen hin. Als erklärende Faktoren für die regionale Variation erwiesen sich die Bevölkerungsdichte, die Geschlechterverteilung, das Alter der Verstorbenen sowie die Anzahl von Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, nicht der Anteil onkologischer Patientinnen und Patienten oder die Hausarztdichte.

Die Berichte der Preisträgerinnen 2020:

van Baal K, Stiel S, Hemmerling M, Stahmeyer JT, Wiese B, Schneider N, Afshar K. Ambulante Palliativversorgung in Niedersachsen – regionale Unterschiede in der Versorgung von Menschen am Lebensende anhand von Qualitätsindikatoren. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 21/04. Berlin 2021. URL: https://doi.org/10.20364/VA-21.04

Schulz C, König HH, Rapp K, Becker C, Rothenbacher D, Büchele G. Analyse von Mortalität nach Hüftfraktur auf Individual-, Krankenhaus- und regionaler Ebene in Deutschland. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 21/05. Berlin 2021. URL: https://doi.org/10.20364/VA-21.05


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Jörg Bätzing
Fachbereichsleiter Regionalisierte Versorgungsanalysen & Versorgungsatlas
Tel: 030 4005 2419
jbaetzing@zi.de


Originalpublikation:

https://doi.org/10.20364/VA-21.04
https://doi.org/10.20364/VA-21.05


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


Quelle: IDW