23.11.2021 12:40
Demenz und Ernährung
Prof. Dr. habil. Marcus Grimm hält Antrittsvorlesung an der SRH Hochschule für Gesundheit.
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Etwa 1,6 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an Demenz. Mit etwa 900 Neuerkrankungen pro Tag ergibt sich hier aus ein besonders Maß an gesundheits-und gesellschaftspolitischer Relevanz. Der Einfluss der Ernährung wird auf präventiver als auch auf therapeutischer Ebene viel diskutiert.
Prof. Dr. habil. Marcus Grimm ist Professor und Studiengangsleiter für den Bachelor-Studiengang Ernährungstherapie und -beratung am Campus Rheinland und wird am 15. Dezember 2021 um 17:00 Uhr seine Antrittsvorlesung an der Gesundheitshochschule der SRH halten. In diesem Rahmen werden ernährungstherapeutische Aspekte vorgestellt und erläutert. Prof. Grimm beantwortet die Frage, wie sie auf die molekularen Mechanismen, die zur Entstehung der Alzheimer Erkrankung führen, wirken. Hierbei wird primär auf Lipide oder Substanzen, die die Membrankomposition verändern, eingegangen.
Ernährungstherapeutische Ansätze
Extrazelluläre senile Plaques, die aus aggregierten Amyloid-β (Aβ)-Peptiden bestehen, sind eines der wichtigsten histopathologischen Merkmale der Alzheimer-Krankheit (AD), einer fortschreitenden, irreversiblen neurodegenerativen Erkrankung und der häufigsten Ursache für Demenz bei älteren Menschen.
Aβ entsteht durch sequenzielle proteolytische Spaltung des Amyloid-Vorläuferproteins (APP), das konserviert in allen Säugetieren vorkommt und dessen physiologische Funktion weitestgehend unbekannt ist. Interessanterweise ist die APP-Prozessierung ein Prozess, der an und in der Membran stattfindet. Es stellt sich daher die Frage, ob eine Beeinflussung der Membran durch Veränderung der Lipidkomposition ein potenzieller präventiver oder therapeutischer Ansatz bei der Behandlung der Alzheimer-Erkrankung sein kann.
Neuere Studien von Prof. Dr. habil. Marcus Grimm und Kolleg:innen konnten weiterhin zeigen, dass nicht nur Lipide die APP-Prozessierung beeinflussen, sondern, dass eine potenzielle physiologische Funktion dieses Prozesses in der Regulation der Lipidhomöostase liegt. Hierdurch entstehen komplexe Regelkreise, die bei der Alzheimer Erkrankung gestört sind und zur Pathogenese beitragen. Dieser bidirektionale Zusammenhang ist ein weiteres zentrales Thema der Antrittsvorlesung.
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Wissenschaftliche Ansprechpartner:
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
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