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14.09.2023 11:27
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Körperliches Training kann Nackenschmerzen vorbeugen
Körperliches Training hilft gegen Nackenschmerzen, insbesondere bei Büroangestellten. Das ist das Ergebnis einer systematischen Übersichtsarbeit mit Metaanalyse von Wissenschaftler*innen der Hochschule für Gesundheit.
Nackenschmerzen kommen sehr häufig vor und können bei einem Teil der Betroffenen zu starken Einschränkungen führen. Sie sind für hohe Kosten im Gesundheitswesen und der Volkswirtschaft verantwortlich, zum Beispiel durch Krankschreibungen oder reduzierte Produktivität. Effektive Präventionsstrategien könnten persönliches Leid reduzieren und zu signifikanten Kosteneinsparungen führen.
Aus diesem Grund haben Forscher*innen der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) und der Deakin University in Melbourne, Australien, eine systematische Übersichtsarbeit mit Metaanalyse durchgeführt. „Nachdem wir mehrere Studien ausgewertet haben, wissen wir, dass Sport und Bewegung tatsächlich das Risiko für Nackenschmerzen senken können, insbesondere bei Büroangestellten“, sagt Florian Teichert von der HS Gesundheit.
Insgesamt analysierten die Wissenschaftler*innen fünf Studien mit 1722 Teilnehmer*innen. „Die Ergebnisse sind bisher vielversprechend“, ordnet Daniel Belavy, Professor für Physiotherapie an der HS Gesundheit, ein. „Für Unternehmen ist die Nachricht: Wenn 100 Menschen an Büroarbeitsplätzen im Unternehmen arbeiten, werden circa 30 von ihnen im nächsten Jahr Nackenschmerzen bekommen. Wenn man aber ein betriebliches Programm aufsetzt, wird der Anteil beinahe um die Hälfte auf 17 von 100 reduziert. Und natürlich haben solche Programme auch andere Vorteile für das Personal und das Unternehmen.“
Die Motivation für diese Untersuchung entstand aus dem Masterstudium von Florian Teichert an der HS Gesundheit. „Es ist großartig, dass Florian sich im Rahmen seines Masterstudiums mit diesem wichtigen Thema beschäftigt hat“, kommentierte Daniel Belavy. „Solche Projekte stärken das Profil der Physiotherapie und anderer bewegungsbezogener Berufe.“
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Florian Teichert, florian.teichert@hs-gesundheit.de
Prof. Dr. Daniel Belavy, Tel. +49 234 77727-632, daniel.belavy@hs-gesundheit.de
Originalpublikation:
Teichert F, Karner V, Döding R, Saueressig T, Owen PJ, Belavy DL (2023): Effectiveness of exercise interventions for preventing neck pain: A systematic review with meta-analysis of randomized controlled trials.
https://doi.org/10.2519/jospt.2023.12063
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
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