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12.12.2023 10:18
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Humanes Zytomegalievirus: Neue antivirale Antikörper als Therapieansatz
Das humane Zytomegalievirus (HCMV) ist für bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders gefährlich. Bei Neugeborenen oder Personen mit angeborenem oder erworbenem Immundefekt sowie unter immunsuppressiver Therapie kann die Infektion Komplikationen hervorrufen und zahlreiche Organsysteme schädigen. Die derzeit verfügbaren Medikamente haben unerwünschte Nebenwirkungen und können das Knochenmark und die Nieren schädigen. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun neue antivirale Antikörper entdeckt, die den Grundstein für innovative Therapieansätze zur Bekämpfung dieser weit verbreiteten Infektion legen.
Dr. Mira Alt und Prof. Dr. Adalbert Krawczyk aus der Klinik für Infektiologie waren maßgeblich an der kürzlich in „Immunity“ veröffentlichten Studie beteiligt. In enger Kooperation mit ihren Kollegen Prof. Dr. Christian Sinzger aus Ulm und Prof. Dr. Florian Klein aus Köln ist es dem Forschungsteam gelungen, neuartige Antikörper zu identifizieren, die gezielt gegen HCMV wirken. Damit hoffen sie, vielversprechenden Ansatz zur Prävention und Behandlung der Virusinfektion gefunden zu haben.
„Die Entwicklung neuer antiviraler Antikörper gegen HCMV markiert einen wichtigen Schritt in der Medizin, der das Potenzial hat, das Leben von vielen Menschen zu verbessern“, so Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Institutes für Virologie, und Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie, beide Co-Autoren der Studie.
Das Forschungsteam hat im Blut von rund 9.000 Personen nach Antikörpern gegen HCMV gesucht und ist dabei auf neue, hochwirksame Antikörper gestoßen. „Diese neuen Antikörper wirken gegen verschiedene Stämme und auch gegen klinische Isolate. Sie übertreffen die bisher bekannten und in klinischen Studien verwendeten Antikörper“, so die Autor:innen. Die neuen Antikörper sollen deshalb möglichst bald für eine klinische Anwendung weiterentwickelt werden.
Originalpublikation:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37967532/
Weitere Informationen:
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1519
Bilder
Von links nach rechts: Prof. Dr. Ulf Dittmer, Dr. Mira Alt, Prof. Dr. Oliver Witzke, Prof. Dr. Adalb …
UDE
A. Krawczyk
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch