Gangstörungen durch Kleinhirnschädigung beim atypischen Parkinson-Syndrom



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29.04.2021 13:00

Gangstörungen durch Kleinhirnschädigung beim atypischen Parkinson-Syndrom

Das Forschungsteam der Molekularen Neurologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Schädigung des Kleinhirns und Gleichgewichts- sowie Gangstörungen beim atypischen Parkinson-Syndrom aufgezeigt. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal Acta Neuopathologica Communications veröffentlicht.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Wer am atypischen Parkinson erkrankt ist, leidet neben den klassischen Symptomen wie Muskelsteifheit und Zittern noch an weiteren Symptomen, die bisher unheilbar und nur begrenzt symptomatisch behandelbar sind. Betroffene leiden vor allem unter schweren Gleichgewichts- und Gangstörungen sowie niedrigem Blutdruck, Inkontinenz und Verstopfung.

Ein FAU-Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Winkler, Molekular-Neurologische Abteilung in der Neurologischen Klinik, und Prof. Dr. Stephan von Hörsten, Professur für Experimentelle Biomedizin, haben zusammen mit einem Team der Universität Regensburg einen wichtigen Zusammenhang aufgezeigt: Sie stellten fest, dass beim atypischen Parkinson ein instabiler Gang mit speziellen Nervenzellverlusten im Kleinhirn assoziiert ist. Außerdem entdeckten sie, dass bestimmte Gangmuster mit der Schwere der Erkrankung einhergehen und somit zur Vorhersage des Krankheitsverlaufs geeignet sind. Das Wissen könnte zukünftig eingesetzt werden, um neue Therapieansätze zu testen.

Zur Originalpublikation:
DOI: 10.1186/s40478-021-01166-x
Human alpha-synuclein overexpressing MBP29 mice mimic functional and structural hallmarks of the cerebellar subtype of multiple system atrophy.

Kontakt für Medien:
Lisa Mészáros, 09131/85-35881, lisa.meszaros@uk-erlangen.de
Dr. Alana Hoffmann, 09131/85-35881, alana.hoffmann@uk-erlangen.de
Prof. Dr. Jürgen Winkler, 09131/85-39323, juergen.winkler@uk-erlangen.de


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Lisa Mészáros, 09131/85-35881, lisa.meszaros@uk-erlangen.de
Dr. Alana Hoffmann, 09131/85-35881, alana.hoffmann@uk-erlangen.de
Prof. Dr. Jürgen Winkler, 09131/85-39323, juergen.winkler@uk-erlangen.de


Originalpublikation:

https://actaneurocomms.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40478-021-01166-x


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW