Stellungnahme zur Auffrischimpfung gegen COVID-19 in der Schwangerschaft und Stillzeit



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12.10.2023 10:47

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Stellungnahme zur Auffrischimpfung gegen COVID-19 in der Schwangerschaft und Stillzeit

Die DGGG hat in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG e.V. (AGG) in der DGPM, der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin e.V. (DGPM) sowie der Deutschen Gesellschaft für Pränatal- und Geburtsmedizin e.V. (DGPGM) eine Stellungnahme zur Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 veröffentlicht.

Die SARS-CoV-2-Pandemie scheint vorbei, aber aktuell steigt die 7-Tage-Inzidenz
wieder deutlich und erreichte Ende September 10 Fälle pro 100.000 Einwohner
(tagesaktuell dem Corona-Pandemieradar zu entnehmen; siehe auch https://coronapandemieradar.de/inzidenz). Es kann vermutet werden, dass die tatsächliche Inzidenz höher liegt, als dies die erkannten und gemeldeten Fälle nahelegen. Zudem kann in den Wintermonaten mit steigenden Infektionszahlen gerechnet werden.

Die zwischenzeitlich im Verlauf der Pandemie durch Impfung und/oder Infektion
erworbene Immunkompetenz in der Bevölkerung trägt sicherlich dazu bei, dass das
individuelle Risiko einer Infektion und eines schweren Verlaufs der Erkrankung auch bei
weniger aggressiver Virusvariante gering ist. Die Beurteilung des Risikos für schwangere
und stillende Frauen durch die aktuell zirkulierenden Virusvarianten des SARS-CoV-2
wird durch eine unzureichende Datenlage erschwert.

Für Deutschland kann in Bezug auf schwangere Frauen auf Daten aus dem CRONOSRegister zurückgegriffen werden, in dem Daten zu mehr als 8.000 Betroffenen bis Mitte 2022 gesammelt wurden. In dem CRONOS-Satellites Projekt wurden zudem Daten zu mehr als 1.200 in der Schwangerschaft geimpften Frauen im gleichen Zeitraum erhoben. Diese belegen ein höheres Risiko für ungünstige Ereignisse und Krankenhaus Behandlung bei Infektion mit dem Virus in der Schwangerschaft. Der Schutz durch eine Impfung war nach den Auswertungen des CRONOS-Registers im Einklang mit internationalen Daten jedoch auch noch bei der weniger aggressiven Virusvariante Omicron nachweisbar: Geimpfte Frauen haben ein niedrigeres Risiko für eine stationäre
Aufnahme und Behandlung wegen COVID-19 als ungeimpfte Frauen (1). Auch wenn die
Omicron-Virusvariante vergleichsweise mildere Krankheitsverläufe verursacht, sind die
tatsächliche Auswirkung einer Infektion mit aktuell zirkulierenden Virusvarianten mangels systematischer Analysen nicht sicher einzuschätzen. Zusätzlich zum bestehenden Sicherheitsprofil des Impfstoffs (2) belegt eine neue US-amerikanische Auswertung des Center of Disease Control (CDC) aus dem Zeitraum März 2022 bis Mai 2023, dass Kinder von Frauen, die in der Schwangerschaft geimpft wurden, bis zum Alter von 6 Monaten nach der Geburt weniger häufig wegen COVID-19 stationär aufgenommen werden mussten (3).

Die aktuelle STIKO-Stellungnahme vom Februar 2023 (4) empfiehlt eine zusätzliche 2. Auffrischimpfung für schwangeren Frauen mit einer Grunderkrankung und höherem Risiko wie Adipositas oder Diabetes mellitus / Gestationsdiabetes. Vor dem Hintergrund der bestehenden Sicherheitsdaten zum mRNA-Impfstoff Comirnaty® (Biontech) und der grundsätzlichen Empfehlung zu Impfungen in der Schwangerschaft (2) kommt die Redaktionsgruppe der mitzeichnenden Fachgesellschaften zu dem Ergebnis, allen schwangeren Frauen sowie insbesondere Frauen mit Planung / Wunsch einer Schwangerschaft eine Auffrischimpfung mit einem Omicron-adaptierten angepassten Impfstoff zur Wintersaison zu empfehlen.

Diese Empfehlung steht im Einklang mit anderen internationalen Fachgesellschaften wie
der SGGG, CDC, SMFM, RCOG (5, 6, 7, 8) und in Analogie zur Influenza- und Pertussis-Impfung.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. med. Ulrich Pecks
Professur für Maternale Gesundheit und Hebammenwissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Leitung der Geburtshilfe an der Frauenklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums
Würzburg
Email: Pecks_U@ukw.de


Weitere Informationen:

https://www.dggg.de/stellungnahmen
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/Impfempfehlung-…


Bilder


Anhang

attachment icon Auffrischimpfung gegen COVID-19 in der Schwangerschaft und Stillzeit


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW