ACTIMIS-Studie: Zusatzbehandlung mit Glenzocimab bei Schlaganfall erfolgreich getestet



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08.02.2024 10:31

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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ACTIMIS-Studie: Zusatzbehandlung mit Glenzocimab bei Schlaganfall erfolgreich getestet

Zeit ist Hirn: je schneller das Blut nach einem akuten ischämischen Schlaganfall wieder normal fließen kann, umso geringer sind die Schäden im Gehirn. Dazu müssen die Blutgerinnsel medikamentös aufgelöst und ggf. zusätzlich mechanisch entfernt werden. Ein internationales Forschungsteam hat nun im Rahmen der ACTIMIS-Studie den Nutzen eines neuen Medikaments überprüft und in „The Lancet Neurology“ veröffentlicht. Das Medikament Glenzocimab wurde zusätzlich zur Standard-Behandlung getestet, hat sich als sicher und wirksam erwiesen und konnte das Sterberisiko um fast ein Drittel senken.

Die Studie wurde in Deutschland durch Prof. Dr. Martin Köhrmann, stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, geleitet.

Glenzocimab ist ein Antikörperfragment, das die Wirkung des Blutplättchen-Glykoproteins VI hemmt, ein sogenannter GP-VI-Antagonist. „Im Rahmen der Studie wurden 1000 mg Glenzocimab zusätzlich zur Standardtherapie innerhalb von 4,5 Stunden nach Beginn der Schlaganfall-Symptome verabreicht. Auf diese Weise verringerte sich die Häufigkeit von therapiebedingten schwerwiegenden Blutungskomplikationen im Gehirn im Vergleich zu einem Placebo von 10% auf 0%, das Sterberisiko sank von 21 % auf 8 %.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem Patient:innen mit schweren Schlaganfällen, bei denen nach Standardtherapie ein erhöhtes Risiko für intrakranielle Blutungen besteht, am meisten von der Behandlung mit Glenzocimab profitieren könnten“, so Prof. Köhrmann. Dies wird aktuell auch in der Folgestudie „Actisave“ an deutlich mehr Patient:innen untersucht. Hier ist Prof. Dr. Martin Köhrmann einer der beiden Studienleiter weltweit.


Originalpublikation:

https://www.thelancet.com/journals/laneur/article/PIIS1474-4422(23)00427-1/fullt…


Weitere Informationen:

https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1537


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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Quelle: IDW