Auf das Personal kommt es an in den Arztpraxen

Auf das Personal kommt es an in den Arztpraxen


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03.06.2020 11:44

Auf das Personal kommt es an in den Arztpraxen

Studierende BWL-International Business der DHBW Ravensburg wollten in einer Umfrage wissen, welche Anforderungen Patienten an eine Arztpraxis stellen und was ihnen dabei besonders wich-tig ist. 950 Befragte nahmen dazu im Mai 2020 an der Umfrage teil, betreut wurden sie von Prof. Dr. Thomas Dobbelstein, zur Seite stand ihnen Thomas Brylla, der mit seiner Langenargener Firma VISION PRAXIS Arztpraxen einrichtet. Die Corona-Pandemie wirft dabei ein besonderes Licht auf die Ergebnisse, speziell abgefragt wurden die Anforderungen an die Hygiene. Eine Erkenntnis der Studie: Das Personal ist den Patienten am wichtigsten – dessen Freundlichkeit, Kompetenz und Fachkenntnis.

Anforderungen an Arztpraxen: Personal vor Hygiene, Organisation und Digitalisierung

Welche Anforderungen sind für die Patienten einer Arztpraxis „unbedingt erforderlich“ wollten die DHBW Ravensburger Studierenden wissen. 74% der Befragten legen dabei den größten Wert auf den Faktor Personal, dessen Freundlichkeit, Kompetenz und Fachkenntnis. Erst bei 59% landeten die Faktoren Hygiene (Tragen von Sicherheitskbekleidung, Desinfektionsspender und Sauberkeit) und Organisation (Erreichbarkeit, Wartezeit, Angebot und Sprechstunden). „Gerade in den Zeiten von Corona ist das denke ich ein interessantes Ergebnis“, so Dobbelstein.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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39% halten die Online-Sprechstunde für unwichtig

Digitale Angebote wie etwa Online-Sprechstunden und -Terminbuchung sowie eine Webseite fin-den nur 9% der Befragten als „unbedingt erforderlich“. Im Detail: Die Online-Sprechstunde halten 39% der Befragten für unwichtig, Chat und E-Mail sehen 9% als nicht unbedingt erforderlich an.

65% halten die elektronische Patientenakte für (unbedingt) erforderlich

Am Rande abgefragt wurde auch die Meinung zur elektronischen Patientenakte. Diese halten 65% für (unbedingt) erforderlich, lediglich für 18% ist sie (völlig) unwichtig.
Auf dem letzten Platz der Anforderungen an eine Arztpraxis landete mit 7% die räumliche Gestaltung.

Desinfektionsspender als wichtigstes Hygieneinstrument

Zurück zur Hygiene – welche Anforderungen haben die Befragten hier im Detail? Von 49% der Be-fragten werden Desinfektionsspender als wichtigstes Hygieneinstrument angesehen. Weit vor Hinweisen zum Sicherheitsabstand am Boden (13%) und der Trennung zwischen Patient und Pra-xispersonal durch eine Scheibe (11%).

Separate Bereiche für Infizierte und Nicht-Infizierte

Besonders wichtig ist den Befragten eine Trennung von infektiösen und nicht infektiösen Patien-ten. Separate Wartezimmer für infektiöse Patienten sind für 57% unbedingt erforderlich, für 35% der Befragten sind es getrennte Infekt-Sprechzeiten.

Frauen sind anspruchsvoller

Während hinsichtlich Alter, Versicherungsart oder Größe des Wohnortes nur wenige und zumeist nicht systematische Unterschiede feststellbar sind, haben Frauen bei sehr vielen der untersuchten Anforderungen an eine Arztpraxis ein signifikant höheres Anspruchsniveau als Männer.

Die Ergebnisse der Umfrage der Studierenden der DHBW Ravensburg sind nicht repräsentativ, da sie verglichen mit der Gesamtbevölkerung erhöhte Anteile an Frauen, Privatversicherten und jungen Menschen aufweisen.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Thomas Dobbelstein, dobbelstein@dhbw-ravensburg.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW