21.07.2020 11:42
Ausgezeichnete Erkenntnisse für die Physiotherapie
Absolvent der SRH Hochschule für Gesundheit erhält IFK-Wissenschaftspreis.
„Wir sind stolz auf unseren wissenschaftlichen Nachwuchs, der mit uns die Physiotherapie für die Zukunft rüstet“, verkündet Mark Rietz, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) stolz. Der Verband prämierte auf dem 16. IFK-Wissenschaftstag herausragende Abschlussarbeiten, die dazu beitragen, die Physiotherapie weiterzuentwicklen.
In der Kategorie „Posterpreis: Masterarbeiten“ konnte sich Uli Richter, Abslovent im Masterstudiengang Medizinpädagogik, mit seiner Arbeit zum Thema „Evidenzbasierte Unterrichtsvorbereitung an Physiotherapiefachschulen in Deutschland“ den ersten Platz sichern. Die Masterarbeit wurde von Robert Leschowski, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Medizinpädagogik an der SRH Hochschule für Gesundheit, sowie Prof. Dr. Bernhard Elsner, , Studiengangsleiter in den Bachelorstudiengängen Physio- und Ergotherapie sowie Professor für Therapiewissenschaften mit Schwerpunkt Physio- und Ergotherapie, betreut.
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Die Arbeit beschäftigte sich thematisch mit der Frage, woher Lehrkräfte an Physiotherapiefachschulen in Deutschland ihr Wissen bekommen und ob sie sich dabei an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. Uli Richter initiierte, um diese Fragestellung entsprechend evidenzbasiert beantworten zu können, eine Umfrage unter Lehrkäften in verschiedenen Bundesländern der Bundesrepublik. Insgesamt wurden 128 Lehrkräfte aus 14 Bundesländern befragt. Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass häufiger auf erfahrungsbasierte, als auf evidenzbasierte, also wissenschaftlich fundierte Informationsquellen, zurückgegriffen wurde. Dennoch sind die befragten Lehrkräfte positiv gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgestellt. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass Lehrende, die ein Studium der Physiotherapie absolviert hatten, viel mehr über einen wissenschaftlichen Ansatz aussagen konnten, als deren KollegInnen, die kein Studium absolviert hatten. Der festgestellte Unterschied war so groß, dass dieser nicht mehr durch Zufall zu erklären ist und schlussendlich durch das absolvierte Studium zustande kam.
„Wir gratulieren Uli Richter von Herzen zum IFK-Wissenschaftspreis. Mit seiner Masterarbeit konnte er den Stellenwert von evidenzbasiertem Handeln im Bereich der Physiotherapieausbildung verdeutlichen. Seine Arbeit hat damit großen Einfluss auf die Weiterentwicklung des Berufsbildes der Physiotherapie“, freut sich Robert Leschowski.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Robert Leschowski
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Bachelorstudiengang Medizinpädagogik
E-Mail: robert.leschowski@srh.de
Campus Gera
Telefon +49 36577 3407-13
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
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