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25.04.2023 15:03
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Befragung: Wie Gesundheitsfachkräfte von KI profitieren
Künstliche Intelligenz (KI) kann Beschäftigte im Gesundheitswesen entlasten und die Patientenversorgung verbessern. Medizinische und pflegerische Fachkräfte stehen dem Einsatz der Technologie grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, fordern jedoch technische und organisatorische Veränderungen im stationären und ambulanten Arbeitsalltag, damit Patientinnen und Patienten sowie Fachpersonal von den KI-Systemen profitieren können. Dies ist das Ergebnis einer qualitativen Befragung von Gesundheitsfachkräften, die die Plattform Lernende Systeme durchgeführt hat und heute auf der Gesundheitsmesse DMEA in Berlin vorgestellt wird.
Der Fachkräftemangel, die konstante Überlastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen und die unzureichende Bezahlung vieler Pflegkräfte führen dazu, dass in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen Fachpersonal fehlt. KI-Anwendungen könnten dazu beitragen, dem Mangel an qualifizierten Personal entgegenzuwirken und die Zufriedenheit der Beschäftigten zu erhöhen, heißt es in dem Whitepaper „KI für Gesundheitsfachkräfte. Chancen und Herausforderungen von medizinischen und pflegerischen Anwendungen“.
Fachkräfte aufgeschlossen für KI-Einsatz
Für das Whitepaper haben Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme in einem mehrstufigen qualitativen Verfahren Gesundheitsfachkräfte zu den Chancen, Herausforderungen und notwendigen Voraussetzungen eines KI-Einsatzes im Gesundheitswesen befragt und auf dieser Grundlage Empfehlungen für eine erfolgreiche KI-Einführung formuliert. Die Befragten zeigten sich mehrheitlich aufgeschlossen für KI. Sie verbinden mit der Technologie die Hoffnung, dass sie dank KI-Unterstützung den Patientinnen und Patienten mehr Zeit widmen können. So können Gesundheitsfachkräfte mithilfe von KI von zeitintensiven Routinetätigkeiten entlastet werden, etwa indem Verwaltungsprozesse und Dokumentationsaufgaben automatisiert werden.
Zur Verbesserung der Patientenversorgung tragen nach Ansicht der befragten Fachkräfte insbesondere KI-Anwendungen für die Radiologie bei. Weitere Einsatzbeispiele, seien die Unterstützung bei Diagnose- und Therapieentscheidungen, intelligente Rollatoren für Reha-Patientinnen und -Patienten oder Vorhersagen zur möglichen Abstoßung von Nierentransplantaten, so die Autorinnen und Autoren des Whitepapers. Sie erwarten, dass KI medizinische Diagnosen präzisieren, Behandlungsmethoden individualisieren und die pflegerische Betreuung verbessern kann.
„Wenn wir die Potenziale von KI für das Gesundheitswesen heben wollen, müssen wir den Perspektiven der Fachkräfte Gehör schenken, um nicht an der Arbeitsrealität vorbeizuplanen. Unsere Befragung hat gezeigt, dass Gesundheitsfachkräfte offen sind für KI-Systeme, die ihren Arbeitsalltag erleichtern. Aber sie fordern, dass Arbeitgeber, Politik und Wissenschaft die nötigen Voraussetzungen schaffen, damit sie von der Technologie wirklich profitieren können. Die befragten Fachkräfte haben wertvolle Hinweise gegeben, wie der Einsatz von KI gelingen kann“, so Klemens Budde, leitender Oberarzt der Charité Berlin und Co-Leiter der Arbeitsgruppe Gesundheit, Medizintechnik, Pflege der Plattform Lernende Systeme.
Herausforderung: Fehlende KI-Kompetenzen
Als aktuell größte Herausforderungen beim Einsatz von KI in ihrem Arbeitsalltag nennen die von der Plattform Lernende Systeme befragten Gesundheitsfachkräfte etwa die mangelnden KI-Kompetenzen, fehlende digitale Infrastrukturen im stationären und ambulanten Bereich sowie den schwierigen Zugang zu hochwertigen Daten. Sie fordern leicht bedienbare Systeme und entsprechende Qualifikationsmöglichkeiten für das Personal, die auch Fragen des Datenschutzes und einen kritischen Umgang mit den KI-Systemen adressieren. Kritisch bewerten die Befragten eine mögliche Verdichtung ihrer Arbeit: Durch die Datenpflege dürfe keine Mehrbelastung für die Beschäftigten entstehen und zeitliche sowie personelle Ressourcen, die durch den KI-Einsatz frei werden, müssten im Sinne von Patientinnen, Patienten und Fachkräften genutzt werden.
Der Einsatz von KI verändere Tätigkeitsfelder und Arbeitsbedingungen von Gesundheitsfachkräfte, so die Autorinnen und Autoren des Whitepapers. Sie betonen, dass die KI-Systeme keine Fachkräfte ersetzen werden, sondern vielmehr unterstützen. Wichtig dafür: Die KI-Systeme müssen in bestehende Arbeitsabläufe integriert werden – unter Einbezug der anwendenden Fachkräfte, ihrer praktischen Erfahrung und ihres umfangreichen Wissens.
Über das Whitepaper
Das Whitepaper „KI für Gesundheitsfachkräfte. Chancen und Herausforderungen von medizinischen und pflegerischen KI-Anwendungen“ wurde von Mitgliedern der Arbeitsgruppe Gesundheit, Medizintechnik, Pflege der Plattform Lernende Systeme verfasst. Ausgangspunkt war ein Workshop zum Thema „Was bringt KI für Gesundheitsfachkräfte?“ am 29. März 2022, bei dem 50 Fachkräfte aus dem medizinischen und pflegerischen Bereich über Chancen und Herausforderungen des KI-Einsatzes im Gesundheitswesen diskutierten. Das Whitepaper ist zum kostenfreien Download verfügbar.
Über die Plattform Lernende Systeme
Die Plattform Lernende Systeme ist ein Netzwerk von Expertinnen und Experten zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Sie bündelt vorhandenes Fachwissen und fördert als unabhängiger Makler den interdisziplinären Austausch und gesellschaftlichen Dialog. Die knapp 200 Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln in Arbeitsgruppen Positionen zu Chancen und Herausforderungen von KI und benennen Handlungsoptionen für ihre verantwortliche Gestaltung. Damit unterstützen sie den Weg Deutschlands zu einem führenden Anbieter von vertrauenswürdiger KI sowie den Einsatz der Schlüsseltechnologie in Wirtschaft und Gesellschaft. Die Plattform Lernende Systeme wurde 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Anregung des Hightech-Forums und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften gegründet und wird von einem Lenkungskreis gesteuert. Die Leitung der Plattform liegt bei Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger (BMBF) und Jan Wörner (acatech).
Weitere Informationen:
https://www.plattform-lernende-systeme.de/files/Downloads/Publikationen/AG6_WP_K… Download des Whitepapers
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Politik
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
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