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02.08.2023 15:02
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Innovationspreis Lymphologie geht an das Universitätsklinikum Bonn
Studie soll Erkenntnisse zu Lymphödem, Lipödem und beinbetonter Adipositas liefern
Bonn, 2. August 2023 – Dr. Jana Schäfer, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) erhält den ersten „Innovationspreis Lymphologie“, verliehen von der Julius Zorn GmbH zusammen mit dem Arbeitsbereich Physikalische Medizin der Charité-Universitätsmedizin Berlin. In ihrer Arbeit vergleicht die Bonner Ärztin den KI-basierten Volumetriealgorithmus für MRT-Daten der unteren Extremitäten von Patienten mit Volumenvermehrungen der Beine mit optischer 3D-Messtechnologie. Der Algorithmus kann in Zukunft hilfreiche Informationen hinsichtlich der Differentialdiagnostik unterschiedlicher Ursachen von Volumenvermehrungen an den Extremitäten liefern als auch zur objektiven Verlaufsbeurteilung therapeutischer Maßnahmen dienen.
Aus den 13 eingereichten Arbeiten wählte die internationale, hochkarätig besetzte Jury das Projekt von Dr. Jana Schäfer mit dem Titel „Evaluation eines KI-basierten Volumetriealgorithmus für MRT-Daten der unteren Extremitäten von Patienten mit Volumenvermehrungen der Beine im Vergleich zur optischen 3D Messtechnologie“. Dr. Schäfer führt aus: „Patientinnen und Patienten mit lymphologischen Krankheitsbildern sind häufig unterversorgt und damit ist deren Behandlungsbedarf enorm. Außerdem ist die Lymphologie ein Fachbereich, der insbesondere wissenschaftlich in den Kinderschuhen steckt. Hier gibt es eine Menge Potential, wir wissen noch viel zu wenig.“ Ziel sei es, das Verständnis von Beinschwellungen an den Beinen zu schärfen und auch weitere hilfreiche diagnostische Tools – gerade im Hinblick auf die Vereinfachung der Diagnosestellung beim Lipödem – zu entwickeln.
Das Projekt wird in eine Studie münden, woran 60 Betroffene mit jeweiliger Diagnosestellung teilnehmen werden. Dabei wird ein auf MRT-Daten basierender, KI-gestützter Volumetriealgorithmus der Beine eingesetzt, der in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKB (Core Facility für Quantitative Bildgebung und Künstliche Intelligenz; PD Dr. A. M. Sprinkart und Dr. S. Nowak) entwickelt wurde. „Innerhalb von 12 Monaten möchten wir eine Vielzahl an Daten erfassen, die letztlich für die Praxis sehr relevant sein werden“, so Projektpartner PD Dr. Claus C. Pieper, Leiter der Sektion für Minimal-invasive Lymphgefäßtherapie, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKB.
Das Projekt ist der Grundstein einer neu etablierten, sehr engen Kooperation der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Sektion für Minimal-invasive Lymphgefäßtherapie) und der Klinik für Dermatologie und Allergologie (Abteilung für Phlebologie), die auf die jahrzehntelange Erfahrung und internationale Exzellenz in der Diagnostik von Lymphgefäßerkrankungen am UKB aufbaut.
Die Sektion für Minimal-invasive Lymphgefäßtherapie am UKB behandelt etwa 400 Patientinnen und Patienten mit Lymphgefäßproblemen pro Jahr. Insbesondere das breite Spektrum an behandelten Lymphgefäßerkrankungen sowie die Kombination aus modernsten Lymphangiografietechniken mit interventionell-radiologischen Behandlungsoptionen sind Alleinstellungsmerkmale am UKB. „In der Bildgebung finden wir zunehmend neue Zusammenhänge und verstehen die jeweiligen Erkrankungen immer besser. Die Fälle bearbeiten wir interdisziplinär mit den unterschiedlichsten Partnern im UKB, international und im Zentrum für seltene Lymphgefäßerkrankungen im Zentrum für Seltene Erkrankungen, sodass jede Patientin und jeder Patient die bestmögliche Behandlung für deren jeweiligen Erkrankungen erhält. Die aktuelle Auszeichnung mit dem Innovationspreis Lymphologie stärkt unsere Position als eines der führenden Zentren weltweit“, so Dr. Pieper.
Pressekontakt:
Daria Siverina
stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Telefon: (+49) 228 287-14416
E-Mail: daria.siverina@ukbonn.de
Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind ca. 9.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,6 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 585 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf.
Bilder
Preisträgerin Dr. Jana Schäfer (2. v. l.) mit ihrem Team
Rolf Müller
Universitätsklinikum Bonn
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch