Wie Mitochondrien die Verarbeitung von Nahrungsfetten beeinflussen



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20.12.2023 17:00

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Wie Mitochondrien die Verarbeitung von Nahrungsfetten beeinflussen

Ein Kölner Forschungsteam hat einen neuen Mechanismus entdeckt, der die Aufnahme von Fetten aus verdauter Nahrung kontrolliert

Die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Verhältnisses von Fetten (Lipidhomöostase) ist für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Der Verzehr übermäßiger Mengen fetthaltiger Lebensmittel trägt zwar zu Stoffwechselkrankheiten wie Übergewicht und Arterienverkalkung bei. Dennoch ist Fett ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ernährung. Verdaute Fette versorgen den Körper mit essentiellen Bausteinen und erleichtern die Aufnahme wichtiger Vitamine. Die Studie, die von einem Forschungsteam unter der Leitung von Professor Manolis Pasparakis und unter Mitwirkung von Professorin Aleksandra Trifunovic und Professor Christian Frezza vom Alternsforschungs-Exzellenzcluster CECAD der Universität zu Köln sowie Professor Jörg Heeren von der Universität Hamburg durchgeführt wurde, wurde unter dem Titel „Mitochondrial dysfunction abrogates dietary lipid processing in enterocytes“ im Fachjournal Nature veröffentlicht.

Die Forscher*innen untersuchten die Funktion von Mitochondrien – Organellen, die als Kraftwerke der Zelle wirken – in Enterozyten, Zellen der Darmschleimhaut, die für die Aufnahme und den Transport von Nährstoffen aus verdauter Nahrung zuständig sind. Sie fanden heraus, dass eine Störung der mitochondrialen Funktion im Darm von Mäusen eine übermäßige Ansammlung von Nahrungsfett in den Enterozyten und eine beeinträchtigte Abgabe von Lipiden in die anliegenden Organe verursachte.
Ein zentrales Ergebnis der Studie war, dass eine Störung der Mitochondrien die Verpackung und den Transport von Nahrungsfetten in kleine Bälle, die Chylomikronen genannt werden, in Enterozyten hemmt. Chylomikronen sind wichtige Träger von Nahrungsfetten, deren ordnungsgemäße Bildung und Transport die Aufnahme von Nährstoffen von entscheidender Bedeutung sind.

„Diese Entdeckung ist ein bedeutender Fortschritt im Verständnis der entscheidenden Rolle von Mitochondrien beim Transport und Stoffwechsel von Nahrungsfetten“, so Dr. Chrysanthi Moschandrea, Erstautorin der Studie. Die Auswirkungen dieser Entdeckung gehen über den Bereich der Grundlagenforschung hinaus. „Diese Ergebnisse bieten neue Perspektiven für ein besseres Verständnis der gastrointestinalen Symptome von Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen und können auch zu neuen therapeutischen Ansätzen führen“, ergänzt Professorin Aleksandra Trifunovic.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Chrysanthi Moschandrea
CECAD – Cluster of Excellence Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases der Universität zu Köln
+49 221 478-96980
c.moschan@uni-koeln.de


Originalpublikation:

https://www.nature.com/articles/s41586-023-06857-0


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW