Erste S3-Leitlinie zum Perioperativen Management bei gastrointestinalen Tumoren (POMGAT) herausgegeben



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20.12.2023 11:00

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Erste S3-Leitlinie zum Perioperativen Management bei gastrointestinalen Tumoren (POMGAT) herausgegeben

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat erstmalig eine S3-Leitlinie zum Perioperativen Management bei gastrointestinalen Tumoren (POMGAT) herausgegeben.
Die neue Leitlinie soll das prä-, intra- und postoperative Management bei gastrointestinalen Tumoren verbessern und die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit vereinfachen.

Tumoren des Gastrointestinaltraktes – dazu gehören Speiseröhren-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Leber-, Anal- und Darmkrebs – zählen mit ca. 112.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den häufigsten Krebsarten. Eine Operation ist oftmals der einzig kurative Therapieansatz. In diesen Zahlen sind Lebermetastasen noch nicht berücksichtigt. Sowohl bei der Entfernung von Primärtumoren als auch bei der Resektion von Lebermetastasen handelt es sich häufig um große Eingriffe, einhergehend mit einer signifikanten perioperativen Morbidität und Mortalität sowie einer langen Krankenhausverweildauer. Ein perioperatives Behandlungskonzept kann die Morbidität und Mortalität reduzieren und ist daher für die Versorgung unabdingbar.

„Wir empfehlen eindeutig, dass geplante gastrointestinale Tumorresektionen im Rahmen eines multimodalen Perioperativen Managementkonzepts erfolgen sollten. Dies gilt für Krebsoperationen im gesamten Bereich des Verdauungstraktes von der Speiseröhre über den Magen bis zum Darm und ebenso für Bauchspeicheldrüse und Leber“, sagt Prof. Dr. Stefan Post, ehemaliger Direktor der Chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim. Er ist zusammen mit Prof. Dr. Tim Vilz, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Koordinator der S3-Leitlinie.

Auch wenn der Bekanntheitsgrad des Perioperativen Managements mittlerweile groß ist, so scheitert es oft in der Praxis. „Wir wissen, dass die Mehrheit der Kliniken multimodale Perioperative Managementkonzepte nicht oder nur unzureichend implementiert haben. Das verschlechtert die Versorgung von Betroffenen und treibt zudem Behandlungskosten in die Höhe“, sagt Vilz. „Mit der S3-Leitlinie möchten wir das ändern.“

Beim Perioperativen Management in der Onkologie geht es um die Organisation von Abläufen vor, während und nach einer Tumorresektion, um für Patient*innen eine höchstmögliche Sicherheit operativer Eingriffe zu gewährleisten. Dabei ist Interdisziplinarität gefragt. So sind etwa die Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesie, Schmerztherapie, Onkologie, Palliativ-, Ernährungs-, Rehabilitations- sowie Sportmedizin und Pflege beteiligt. Die Leitlinie gibt für die Zusammenarbeit wichtige medizinische Handlungsempfehlungen.

Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- u. Viszeralchirurgie (DGAV) und der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie (DGK) unter Mitwirkung von 29 Fachgesellschaften, 21 Fachexpert*innen und zwei Selbsthilfegruppen und Organisationen.

Die S3-Leitlinie ist auf dieser Webseite abrufbar https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/perioperatives-management….

Zudem sind die Inhalte in der kostenfreien Leitlinien-App integriert. Weitere Informationen unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/app/

Das Leitlinienprogramm Onkologie
Leitlinien sind systematisch entwickelte Entscheidungshilfen für Leistungserbringer und Patient*innen zur angemessenen Vorgehensweise bei speziellen Gesundheitsproblemen. Sie stellen ein wesentliches Instrument zur Förderung von Qualität und Transparenz medizinischer Versorgung dar. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und die Deutsche Krebshilfe haben sich mit dem im Februar 2008 gestarteten Leitlinienprogramm Onkologie das Ziel gesetzt, gemeinsam die Entwicklung und Fortschreibung sowie den Einsatz wissenschaftlich begründeter und praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu unterstützen. Mittlerweile umfasst das Leitlinienprogramm 34 S3-Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen. Mehr unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/home

Deutsche Gesellschaft für Allgemein- u. Viszeralchirurgie (DGAV)
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) fungiert nicht nur als Interessenvertretung ihrer Mitglieder, sondern auch als Impulsgeber für Fortschritt und Qualität in der Chirurgie. Sie verfolgt das Ziel, sowohl junge als auch erfahrene Chirurginnen und Chirurgen durch innovative Fortbildungsangebote, die Teilnahme an Register-Datenbanken und die Erarbeitung von Leitlinien in Wissenschaft und Praxis zu unterstützen. Die DGAV zertifiziert Kliniken, die besondere Qualität in der Krankenversorgung bieten. Wissenschaftliche Exzellenz, Transparenz und höchste Qualitätsstandards stehen im Fokus der täglichen Arbeit, um eine optimale Behandlung unserer Patienten sicherzustellen. Mehr unter: https://www.dgav.de/.

Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie (DGK)
Die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie e.V. (DGK) widmet sich der interdisziplinären Forschung, Diagnostik und Therapie sämtlicher Erkrankungen des Dickdarms, Enddarms und des Hämorrhoidalleidens. Sie prägt die Koloproktologie durch die Vergabe von Stipendien und Hospitationen zur Ärzteaus- und -fortbildung, setzt Leitlinienstandards zur Verankerung koloproktologischer Ansätze und unterstützt die Nationale Dekade gegen Krebs. Sie fördert die interdisziplinäre Forschung zu Dick- und Enddarmerkrankungen und organisiert jährlich den Deutschen Koloproktologen-Kongress, eine Fachtagung, die eine herausragende Plattform für intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch bietet.
2019 publizierte die DGK ein umfassendes Standardwerk unter den Bedingungen des Open Access. Das „Manual der Koloproktologie“ steht allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung: https://www.koloproktologie.org/fortbildung/manual_koloproktologie.html. Mit beeindruckenden 30.000 Downloads in kürzester Zeit setzt diese Publikation Maßstäbe in der Fachentwicklung und unterstreicht das Engagement der DGK für eine hochwertige und kostenfreie Wissensvermittlung.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Pressekontakt Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Almut Gebhard
Tel: 030 3229329-63
E-Mail: presse@krebsgesellschaft.de

Kontakt Deutsche Gesellschaft für Allgemein- u. Viszeralchirurgie (DGAV)
Sophia-Marlene Busch, Leitlinienbeauftragte
Tel: +49 30 2345 8656 24
E-Mail: leitlinien@dgav.de

Kontakt Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie (DGK)
Tel: 0761 / 70438-113
info@koloproktologie.org


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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW