06.05.2020 13:30
Forschungsprojekt zur Umsetzung elektronischer Patientenakten in Krankenhäusern gestartet
Verbundprojekt der Universitäten Köln, Dortmund und Wuppertal untersucht die Auswirkungen der elektronischen Patientenakte (ePA) auf die Arbeitsabläufe, das Arbeitsklima und die Patientenzufriedenheit / Ergebnisse sollen Krankenhäuser bei der Einführung der ePA unterstützen
Seit dem 1. Mai untersuchen Forscherinnen und Forscher der Universität zu Köln die Auswirkungen der Einführung einer elektronischen Patientenakte auf das Krankenhauspersonal, die interne Krankenhausorganisation und Patientinnen und Patienten. Gefördert wird das dreijährige Projekt „electronic patient record and its effects on social aspects of interprofessional collaboration and clinical workflows in hospitals“ (eCoCo) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Gesamtsumme von 1,26 Mio. Euro. Projektleiter ist Professor Dr. Holger Pfaff vom Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Humanwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.
Immer mehr Krankenhäuser in Deutschland nutzen elektronische statt papierbasierte Patientenakten, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen und die Dokumentation zu vereinheitlichen. Ist dies zum Wohle der Patienten oder beschädigt die ePA am Ende gar die Arzt-Patient-Beziehung? Und welche Auswirkungen hat die ePA auf das Klinikpersonal, interne Kommunikation und Arbeitsabläufe?
Zur Beantwortung dieser Fragen hat sich das Kölner Team bei eCoCo mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität Dortmund und der Bergischen Universität Wuppertal zusammengeschlossen. Die multidisziplinäre Forschungsgruppe aus den Bereichen der Versorgungsforschung, Gesundheitsökonomie und Soziologie untersucht, wie die Umstellung auf die ePA die soziale Situation und die täglichen Arbeitsabläufe innerhalb einer Klinik beeinflusst, und in welchem Maße sich die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen ändert.
Darüber hinaus führt das Team an drei an der Studie teilnehmenden Krankenhäusern in Düsseldorf, Oberhausen und Wuppertal mehrere Beobachtungsstudien, Interviews, Gruppendiskussionen und Dokumentenanalysen durch. Sie werden zudem Patienten und das Personal in den Krankenhäusern befragen und ausgewählte Sekundärdaten auswerten. Projektleiter Professor Dr. Holger Pfaff sagt: „Mit diesem Projekt haben wir die Möglichkeit, Auswirkungen der Digitalisierung auf das System Krankenhaus, die Patientinnen und Patienten sowie das Klinikpersonal wissenschaftlich zu untersuchen und Handlungsempfehlungen für den digitalisierten Klinikalltag zu entwickeln.“
Das Projekt soll unter anderem aufzeigen, ob durch die Umstellung beispielsweise die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt und ihr Stresslevel sinken kann. Außerdem wird das Forschungsteam auf der Grundlage der Ergebnisse Hilfestellungen und Empfehlungen entwickeln, die der Vorbereitung und Evaluation der Einführung einer elektronischen Krankenakte in Krankenhäusern dienen. Die Studienergebnisse und Empfehlungen stellt Professor Pfaff gemeinsam mit seinen Projektpartnerinnen Vertretungsprofessorin Dr. Ute Karbach von der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der Technischen Universität Dortmund und Professorin Dr. Juliane Köberlein-Neu von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften – Schumpeter School of Business and Economics – Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung der Bergischen Universität Wuppertal auf der projekteigenen Homepage (https://ecoco.uni-koeln.de) frei zugänglich zur Verfügung.
Inhaltlicher Kontakt:
Professor Dr. Holger Pfaff
IMVR – Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft
+49 221 478-97100
holger.pfaff@uk-koeln.de
Presse und Kommunikation:
Stephanie Wolff
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation
Medizinisches Dekanat der Universität zu Köln
+49 221 478-30774
stephanie.wolff@uk-koeln.de
Weitere Informationen:
https://ecoco.uni-koeln.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.