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12.04.2023 10:13
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Mangelnde Vitamin-D-Versorgung bei älteren Menschen
Neue Studie der SRH Hochschule für Gesundheit und der Universität des Saarlandes untersucht die Bedeutung von Vitamin-D-Analoga im Vergleich zu Vitamin D bei geriatrischen Patient:innen.
„Neueste Studien zeigen, dass in Mitteleuropa mehr als 50 Prozent der über 60-Jährigen nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt sind. Eine unzureichende Vitamin-D-Zufuhr, die oft aufgrund von Lebensgewohnheiten und unzureichender Sonneneinstrahlung verursacht wird, steht im Zusammenhang mit zahlreichen Erkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Krankheit. Die Verwendung von Vitamin-D-Analoga könnte bei dieser Bevölkerungsgruppe daher von besonderem Nutzen sein“, erklärt Prof. Dr. habil. Marcus Grimm, Studiengangsleiter im Bachelor-Studiengang Ernährungstherapie und -beratung am Campus Rheinland der SRH Hochschule für Gesundheit.
Vitamin-D-Analoga wie Alfacalcidol, Paricalcitol, Doxercalciferol, Tacalcitol, Calcipotriol und Eldecalcitol unterscheiden sich in ihren pharmakokinetischen Eigenschaften, d. h. darin, wie sie im Körper aufgenommen, verteilt und abgebaut werden, sowie in ihrer Bindungsaffinität zum Vitamin-D-Rezeptor und ihren möglichen Nebenwirkungen. In der aktuellen Studie, die von Prof. Dr. habil. Marcus Grimm und Dr. Heike Grimm, Dozentin im Bachelor-Studiengang Ernährungstherapie und -beratung, gemeinsam mit Prof. Dr. Tobias Erhardt, Studiengangsleiter im ausbildungsintegrierenden Bachelor-Studiengang Physiotherapie, und der Universität des Saarlandes durchgeführt wurde, werden diese Aspekte diskutiert und die möglichen Auswirkungen der Vitamin-D-Analoga auf Begleiterkrankungen im Zusammenhang mit geriatrischen Erkrankungen zusammengefasst.
Alzheimer ist eine komplexe neurodegenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems, die häufig bei älteren Menschen auftritt. Sie wird in der Regel durch die extrazelluläre Anhäufung von amyloiden Plaques, bestehend aus kleinen Eiweißmolekülen, den Amyloid-β-Peptiden, verursacht. Die Übersichtsarbeit betont die Bedeutung einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung und diskutiert die Besonderheiten der Verabreichung verschiedener Vitamin-D-Analoga im Vergleich zu Vitamin D bei geriatrischen Patient:innen, insbesondere bei Personen, die an der Alzheimer-Krankheit leiden. Die Vitamin-D-Analoga zeigen neben ihren vielseitigen Effekten auf Mechanismen, die für die Alzheimer-Krankheit relevant sind, auch potenzielle Auswirkungen auf Komorbiditäten, die im Kontext von geriatrischen Erkrankungen häufig auftreten.
Die Ergebnisse der Arbeit diskutieren wichtige Erkenntnisse zur Verwendung von Vitamin-D-Analoga und deren Rolle bei der Prävention und Behandlung von Alzheimer und anderen geriatrischen Erkrankungen und zeigen auf, dass Vitamin-D-Analoga bei bestimmten Personen und Krankheiten einer Vitamin-D-Zugabe überlegen sein könnten. Angesichts der hohen Prävalenz von Vitamin-D-Mangel bei älteren Menschen sind jedoch weitere (klinische) Studien erforderlich, um optimale Strategien für die Vitamin-D-Versorgung zu entwickeln und umzusetzen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
https://www.srh-gesundheitshochschule.de/unsere-hochschule/hochschulteam/marcus-…
Originalpublikation:
https://www.mdpi.com/2072-6643/15/7/1684
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch