Computervisualist der Universität in Koblenz ausgezeichnet



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15.05.2019 16:17

Computervisualist der Universität in Koblenz ausgezeichnet

In einem interdisziplinären Projekt entwickelte Kai Lawonn vom Institut für Computervisualistik der Universität Koblenz-Landau zusammen mit Wissenschaftlern der Universitäten Bergen und Delft ein Programmiergerüst, das mehrere fortschrittliche medizinische Bildgebungsverfahren und Applikationen für Lehre wie auch Weiterbildung im Bereich der Anatomie beinhaltet. Dafür wurden sie mit dem Dirk Bartz Preis für Bildinformatik in der Medizin 2019 ausgezeichnet.

Junior-Professor Dr. Kai Lawonn vom Institut für Computervisualistik der Universität Koblenz-Landau wurde für seinen Beitrag zur modellbasierten Visualisierung für die Ausbildung und Weiterbildung von Medizinern mit dem Dirk Bartz Preis für Bildinformatik in der Medizin 2019 prämiert. Die Auszeichnung würdigt insbesondere die hervorragende Integration relevanter medizinischer Techniken und den belegten Nutzen. Der Preis wird alle zwei Jahre im Rahmen der Konferenz der europäischen Vereinigung für Forschung in der Computergrafik, der Eurographics, vergeben.

In einem interdisziplinären Projekt entwickelte Lawonn mit Wissenschaftlern der Universitäten Bergen und Delft ein Programmiergerüst, das mehrere fortschrittliche medizinische Bildgebungsverfahren und Applikationen für Lehre wie auch Weiterbildung im Bereich der Anatomie beinhaltet.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Denn das Studium der Strukturen des menschlichen Körpers, die Anatomie, ist ein wesentlicher Teil der medizinischen Ausbildung. Doch manche dieser Strukturen, wie etwa die des autonomen Nervensystems oder des Gefäßsystems, sind komplexer als andere und zudem im individuellen Körper unterschiedlich verortet. Sie können nicht durch herkömmliche Untersuchungen und bildgebende Verfahren im individuellen Körper identifiziert werden – dadurch besteht zum Beispiel das Risiko, dass solche Strukturen durch invasive Eingriffe wie zum Beispiel Operationen verletzt werden.

Hingegen können dreidimensionale Modelle und interaktive bildgebende Verfahren in Kombination mit traditionellen Paradigmen genutzt werden, um solche komplexen Strukturen zu verstehen. Nun können modellbasierte Verfahren angewendet werden, um individuell unterschiedliche anatomische Strukturen darzustellen, ebenso wie solche, die durch kein traditionelles bildgebendes Verfahren sichtbar gemacht werden können. Das Programmiergerüst deckt das gesamte Spektrum der allgemeinen Anatomie, ihren Variationen wie auch der Anatomie individueller Patienten ab. Die Applikationen werden von medizinischen Nutzern positiv bewertet und das digitale Lehr- und Ausbildungsinstrument für allgemeine Anatomie wird als Massive Open Online Course (MOOC) genutzt – schon gleich nach seinem Start von über 17.000 Teilnehmern weltweit.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

J.-Prof. Dr.-Ing. Kai Lawonn
Universität Koblenz-Landau
Institut für Computervisualistik
Universitätsstr. 1
56070 Koblenz

Tel.: 0261 287 2650
E-Mail: lawonn@uni-koblenz.de
Internet: http://www.uni-koblenz.de/~lawonn


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch


Quelle: IDW