COVID-19-Impfung bei Rheuma senkt Sterblichkeit: Neue Daten aus dem Register COVID-19-Rheuma.de



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26.04.2023 12:28

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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COVID-19-Impfung bei Rheuma senkt Sterblichkeit: Neue Daten aus dem Register COVID-19-Rheuma.de

Wissenschaftler:innen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) liefern neue Ergebnisse zur Bedeutung der COVID-19-Impfung bei Menschen mit Rheuma. Aktuelle Daten aus dem Deutschen COVID-19-Rheumaregister www.COVID19-Rheuma.de zeigen, dass dreifach-geimpfte Rheumapatienten besonders profitieren und u.a. eine niedrigere Sterblichkeit im Falle einer Coronainfektion im Vergleich zu Patienten, die sich nicht impfen ließen, haben. Die Autor:innen publizierten ihre Studie jetzt im Fachjournal Rheumatic & Muskuloskeletal Diseases (RMD Open).

Die zweifache Impfung gegen COVID-19 reduzierte das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt von Rheumapatient:innen schon um beinahe 60 Prozent. Mit der dritten Impfung gelang dies sogar um mehr als 80 Prozent. Allein die dreifache COVID-19-Impfung vermochte zudem das Risiko der Sterblichkeit bei COVID-19 um über 70 Prozent reduzieren. Dies zeigt eine jetzt veröffentlichte Studie aus den Daten des Deutschen COVID-19-Rheumaregisters. Dafür analysierten Dr. Rebecca Hasseli mit weiteren Expertinnen und Experten aus der Kommission COVID19 & Rheuma der DGRh insgesamt 2314 Fälle aus dem Zeitraum von Februar 2021 bis Juli 2022. „Das Ergebnis der Studie untermauert die Empfehlung der DGRh hinsichtlich der Booster-Impfung“, sagt Rheumatologin Hasseli. Die konsequente Impfung bliebe damit auch für Menschen mit Rheuma der wichtigste Schutz vor einem schweren Verlauf einer Coronainfektion.

Die Gruppe der ungeimpften Patienten im Register diente für den Untersuchungszeitraum als Vergleichsgruppe. Insgesamt zeigt sich ein Rückgang der schweren Verläufe im Register über die Zeit hinweg. Dennoch betrug der Anteil an stationär behandelten bei ungeimpften Rheumapatienten 15 Prozent. Demgegenüber mussten lediglich 8 Prozent der zweifach geimpften und 3 Prozent der dreifach geimpften Rheumapatienten stationär behandelt werden.

Der Einfluss der Impfungen war so groß, dass weitere Faktoren, wie Alter, Geschlecht und Rheumamedikamente hierfür nur eine untergeordnete Rolle spielten. „Ähnlich wie in der Allgemeinbevölkerung zeigt sich, dass die Booster-Impfung das Risiko für schwere Verläufe auch bei Rheumapatienten deutlich reduziert“, sagt Prof. Dr. Christof Specker, Präsident der DGRh aus Essen und ebenfalls Mitglied der Kommission. Dies spreche für eine gute Wirksamkeit, auch unter Rheumamedikamenten.

„Als Fazit der Arbeit können wir ableiten, dass die Booster-Impfung in dieser Gruppe an Rheumapatienten mit einem signifikanten Rückgang der Sterblichkeit bei Coronainfektion assoziiert war“, betont der Sprecher der Kommission, Prof. Dr. Hendrik Schulze-Koops aus München. Bei ungeimpften Rheumapatienten, oder solchen, die aufgrund ihrer Erkrankung oder bestimmter Therapien keinen adäquaten Impfschutz ausgebildet haben, sollte der Einsatz von antiviralen Medikamenten bei Auftreten einer Coronainfektion in Erwägung gezogen werden, empfiehlt die DGRh.

Das Register COVID19&Rheuma baute die DGRh auf Initiative von Dr. Hasseli gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Gießen schon kurz nach Ausbruch der COVID19-Pandemie in der ersten Jahreshälfte 2020 auf. Inzwischen sind in dem Register fast 7.000 rheumakranke Menschen mit ihren Verläufen einer Corona-Infektion und ihrem Impfstatus geführt. Aus den Ergebnissen der Analysen lassen sich wichtige Informationen für einen besseren Schutz der Betroffenen ableiten und schließlich Erkenntnisse für eine bessere Versorgung von Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gewinnen.

Pressekontakt DGRh für Rückfragen:
Stephanie Priester
Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: +49 711 8931-605
Fax: +49 711 8931-167
E-Mail: priester@medizinkommunikation.org

Kontakt DGRh:
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
Geschäftsstelle
Anna Julia Voormann
Generalsekretärin
Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, Aufgang C
10179 Berlin
Tel. +49 30 240 484 70
Fax +49 30 240 484 79
E-Mail: anna.voormann@dgrh.de
http://www.dgrh.de


Originalpublikation:

Hasseli R, Richter JG, Hoyer BF COVID-19 task force of the German Society of Rheuma-tology collaborators, et al: Characteristics and outcomes of SARS-CoV-2 breakthrough infections among double-vaccinated and triple-vaccinated patients with inflammatory rheumatic diseases. RMD Open 2023;9:e002998. doi: 10.1136/rmdopen-2023-002998


Weitere Informationen:

https://www.covid19-rheuma.de/


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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

Quelle: IDW