18.02.2022 18:16
DGTHG verleiht den Gefäßchirurgischen Forschungspreis 2022 für besondere wissenschaftliche Leistungen der Herzmedizin
Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie verlieh im Rahmen der virtuellen, 51. Jahrestagung 2022 in Hamburg den Gefäßchirurgischen Forschungspreis, dotiert mit 5.000 Euro, an Dr. med. Tim Berger, Assistenzarzt am Universitäts-Herzzentrum Freiburg/Bad Krozingen, für seine Forschungsarbeit „The frozen elephant trunk technique for aortic dissection is safe after previous aortic repair“.
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Alljährlich würdigt die Fachgesellschaft Deutscher Herzchirurg:innen die besonderen Leistungen von Ärzt:innen sowie Wissenschaftler:innen mit renommierten Medizin- und Forschungspreisen, die im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahrestagung durch den DGTHG-Sekretär Prof. Dr. Andreas Markewitz übergeben werden. In diesem Jahr mussten pandemiebedingt die Würdigung und Preisübergabe als virtueller Livestream stattfinden.
Die Frozen-Elephant-Trunk-Technik ist mittlerweile eine weitverbreitete und somit gut etablierte Behandlungsmöglichkeit für verschiedene Pathologien des Aortenbogens. Bei Aorten-Erkrankungen in diesem Bereich bestimmt das Ausmaß der ursprünglichen Therapie zum einen das perioperative Risiko, zum anderen aber auch das Risiko für mögliche Reinterventionen. „Dennoch können nach primärer begrenzter Versorgung weitere unbehandelte Aortensegmente sowohl neue Pathologien wie Dissektion und Ruptur, aber auch eine Progression bereits vorliegender Pathologien entwickeln“, erklärt Preisträger Dr. Berger. Auch wenn ein wichtiges Ziel der Notfall-Operation bei Patienten mit einer Typ-A-Aortendissektion das primäre Überleben ist, bleibt das Ausmaß der initialen Versorgung insbesondere aufgrund eines erneuten bedeutenden Letalitätsrisikos im Falle einer Reoperation am Aortenbogen diskussionswürdig. „Das Ziel dieser Studie war es, die Ergebnisse des Aortenbogenersatzes unter Verwendung der Frozen-Elephant-Trunk-Technik nach vorheriger distaler und/oder proximaler offener oder endovaskulärer thorakaler Aorten-Operation/Intervention zu analysieren“, erklärt Dr. Berger. „Innerhalb von sechs Jahren wurden 63 Patienten in die Studie eingeschlossen. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass die klinischen und morphologischen Ergebnisse, vor allem in diesem Patientenkollektiv, besonders gut sind. Insbesondere die geringe Letalität von lediglich 3% ist erfreulich, während ein postoperativer Schlaganfall jedoch eine weiter zu untersuchende Komplikation bleibt“, erläutert Preisträger Berger. Nach vielen erfolgreichen Errungenschaften dient dieses Verfahren als ideale Plattform für nachfolgende chirurgische oder endovaskuläre Aorteneingriffe, die häufig erforderlich sind.
(Laienverständliche Erklärung)
Die Frozen-Elephant-Trunk-Technik ist eine weitverbreitete und somit gut etablierte Behandlungsmöglichkeit von verschiedenen Erkrankungen des Bogens der Hauptschlagader (Aortenbogen). Bei diesen Erkrankungen bestimmt das ursprüngliche operative Ausmaß zum einen den ersten Therapieerfolg, zum anderen aber auch das Risiko für mögliche Folgeoperationen. „Das Ziel dieser Studie war es, die Ergebnisse des Aortenbogenersatzes unter Verwendung der Frozen-Elephant-Trunk-Technik nach vorheriger offener Aortenoperation oder kathetergestützten Intervention zu analysieren. Innerhalb von sechs Jahren wurden 63 Patienten in die Studie eingeschlossen. Erfreulicherweise konnte gezeigt werden, dass die Ergebnisse mit diesem Verfahren in diesem Patientenkollektiv besonders gut sind“, erklärt Dr. Berger. Die niedrige Sterblichkeit von lediglich 3% war ein positives Ergebnis der Forschungsarbeit. Gleichzeitig bleibt auch weiterhin der postoperative Schlaganfall eine im Blick zu behaltende Komplikation. „Nach vielen erfolgreichen Errungenschaften dient dieses Verfahren als ideale Plattform für nachfolgende chirurgische oder katheterbasierte Aorteneingriffe, die häufig erforderlich sind“, resümiert Dr. Berger.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
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