09.03.2022 14:08
Freiburger Schüler*innen in der Pandemie: Mehrheit befürwortet Maskenpflicht und Impfpflicht
• Umfrage unter 636 Schüler*innen im Raum Freiburg zur Wahrnehmung der Corona-Pandemie
• 63 Prozent der Befragten sind für eine allgemeine Impfpflicht, 77 Prozent unterstützen die Maskenpflicht an Schulen
• 48 Prozent der befragten Jugendlichen fühlen sich durch die Corona-Pandemie stark oder sehr stark belastet
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Wie ergeht es den Freiburger Schüler*innen mit der andauernden Corona-Pandemie? Dr. Sebastian Jäckle hat zusammen mit Dr. Thomas Waldvogel vom Politischen Seminar der Universität Freiburg in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg eine Umfrage unter 636 Schüler*innen aus dem Raum Freiburg zur Corona-Pandemie durchgeführt. Die Befragung zeigt unter anderem: 63 Prozent der Jugendlichen befürworten eine allgemeine Impfpflicht. 77 Prozent unterstützen die Maskenpflicht an Schulen. Der Fragebogen beleuchtete die politischen Einstellungen der Jugendlichen, ihre Erfahrungen, die sie während der Pandemie gesammelt haben, sowie ihr Urteil in Bezug auf die von der Politik getroffenen Entscheidungen. Daneben wurden im Rahmen eines in den Fragebogen integrierten Quiz auch das Wissen der Jugendlichen im Hinblick auf Corona erfragt.
Die Schüler*innen beantworteten den Fragebogen zwischen dem 31. Januar und 11. Februar 2022. Über 80 Prozent aller Befragten besuchen das Gymnasium und sind zwischen 14 und 18 Jahren alt.
Ihr eigenes Wissen in Bezug auf Corona schätzen die Schüler*innen in der Umfrage als vergleichsweise gut ein, das ihrer Klassenkamerad*innen als deutlich schlechter. Daneben stufen die Befragten den Wissensstand ihrer Eltern höher ein als den der sie unterrichtenden Lehrer*innen.
Die Hälfte der Schüler*innen gab an, zum Zeitpunkt der Befragung bereits dreifach geimpft zu sein. 17 Prozent waren nicht geimpft. Die beiden Gruppen unterscheiden sich unter anderem hinsichtlich ihrer Sorgen vor einer Corona-Infektion: Während von den Ungeimpften 55 Prozent angeben, gar keine Angst vor einer Infektion zu haben, sind dies bei den dreifach Geimpften nur etwas über ein Viertel.
Generell fühlten sich 48 Prozent aller Befragten durch die Corona-Pandemie stark oder sehr stark belastet. 22 Prozent gaben an, dass sie sich wenig oder überhaupt nicht belastet fühlten. Im Rahmen der Schutzmaßnahmen an Schulen findet die allgemeine Testpflicht deutliche Unterstützung. Sie wird von 88 Prozent der Schüler*innen mitgetragen.
Im Allgemeinen hält die Mehrheit der Schüler*innen die geltenden Schutzmaßnahmen in Deutschland für geeignet, um die gesundheitlichen Folgen der Pandemie in den Griff zu bekommen; 25 Prozent widersprechen dieser Ansicht. Ebenso lehnt mehr als die Hälfte der Befragten die Aussage ab, dass jede Person selbst über ihren Umgang mit dem Coronavirus entscheiden sollte und nicht die Politik. Rund 20 Prozent stimmen dieser Aussage eher zu oder stimmen ihr zu.
Zum Download der vollständigen Studie: https://kommunikation.uni-freiburg.de/pm/2022/SchlerInnenCoronaUmfrage_Universit…
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Sebastian Jäckle
Seminar für Wissenschaftliche Politik
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-9368
E-Mail: sebastian.jaeckle@politik.uni-freiburg.de
Weitere Informationen:
https://kommunikation.uni-freiburg.de/pm/2022/freiburger-schueler-innen-in-der-p…
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medizin, Politik, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
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