HWS-Syndrom: Einfluss von Dauer und Häufigkeit einer Physiotherapie auf den Behandlungserfolg bleibt offen

HWS-Syndrom: Einfluss von Dauer und Häufigkeit einer Physiotherapie auf den Behandlungserfolg bleibt offen


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07.01.2020 15:19

HWS-Syndrom: Einfluss von Dauer und Häufigkeit einer Physiotherapie auf den Behandlungserfolg bleibt offen

HWS-Syndrom: Einfluss von Dauer und Häufigkeit einer Physiotherapie auf den Behandlungserfolg bleibt offen
Um die Frage zu beantworten, reichen die Daten nicht aus.

Als Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom) wird eine Reihe von Beschwerden im Schulter-Nacken-Bereich bezeichnet. Diese können unterschiedliche Ursachen haben und sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Zwar gibt es keine aktuellen Zahlen für Deutschland; es wird aber geschätzt, dass in Europa 26 Prozent der Erwachsenen (Frauen häufiger als Männer) mindestens zeitweise unter einem HWS-Syndrom leiden. Die Behandlung des HWS-Syndroms kann sowohl chirurgisch als auch konservativ erfolgen. Zu den konservativen Methoden gehört neben der medikamentösen Therapie unter anderem die Physiotherapie.

Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) haben nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Witten/Herdecke mit weiteren Kooperationspartnern untersucht, inwiefern Behandlungsdauer, -häufigkeit und / oder -frequenz einer Physiotherapie Einfluss auf den Behandlungserfolg bei einem HWS-Syndrom haben.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Es konnten drei Studien mit geringer Aussagekraft identifiziert werden, in denen unterschiedliche Dauern, Häufigkeiten und / oder Frequenzen einer Massagetherapie, einer Kombination aus Massage- und Wärmetherapie sowie aktiver Krankengymnastik im Bewegungsbad untersucht wurden. Auf dieser Basis kommt das Forscherteam zu dem Ergebnis, dass die Studienlage nicht ausreicht, um diese Frage beantworten zu können. Für die Nutzenbewertung seien weitere qualitativ hochwertige Studien mit ausreichend langer Nachbeobachtungsdauer notwendig.

Das IQWiG bittet um Stellungnahmen

Zu diesem vorläufigen HTA-Bericht bittet das IQWiG bis zum 04.02.2020 um Stellungnahmen. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Health Technology Assessment (kurz: HTA) in dem durch Gesetzesauftrag 2016 gestarteten IQWiG-Verfahren „ThemenCheck Medizin“. Stellungnahmen können alle interessierten Personen, Institutionen und Gesellschaften abgeben. Wenn es nach den schriftlichen Stellungsahmen noch Klärungsbedarf hat, führt das IQWiG eine wissenschaftliche Erörterung durch. Danach wird der HTA-Bericht finalisiert.

Bürger fragen, Wissenschaftler antworten

Zu den Besonderheiten von „ThemenCheck Medizin“ gehört, dass die Fragestellungen der Berichte immer auf Vorschläge aus der Bevölkerung zurückgehen. Das IQWiG sammelt diese und wählt pro Jahr bis zu fünf Themen aus. Ein Auswahlbeirat bringt dabei die Bürger- und Patientensicht mit ein, ein Fachbeirat die Expertenperspektive.

Die HTA-Berichte werden nicht vom IQWiG selbst verfasst, sondern von extern beauftragten Sachverständigen. Deren Bewertung wird gemeinsam mit einer allgemein verständlichen Kurzfassung („HTA kompakt“) und einem Herausgeberkommentar des IQWiG veröffentlicht.


Originalpublikation:

https://www.themencheck-medizin.iqwig.de/de/hta-berichte/06-ht18-02-halswirbelsa…


Weitere Informationen:

https://www.themencheck-medizin.iqwig.de/de/aktuelles/ht18-02-hws-syndrom-einflu…


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW