Innovative Diabetesforschung für eine zukunftsfähige Versorgung



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28.05.2019 13:52

Innovative Diabetesforschung für eine zukunftsfähige Versorgung

Etwa 7 Mio. Menschen in Deutschland leiden an Diabetes. Tendenz stark steigend: Bis zum Jahr 2040 werden bis zu 12 Mio. Menschen daran erkrankt sein (1). Doch wie lässt sich die Stoffwechselerkrankung therapieren oder gar verhindern? Im DZD arbeiten Spezialisten unterschiedlicher Disziplinen zusammen, um maßgeschneiderte Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Therapie des Diabetes zu entwickeln und so der Volkskrankheit entgegen zu wirken. In verschiedenen Symposien auf dem Diabetes-Kongress (29. Mai – 1. Juni 2019, Berlin) stellen DZD-Forschende aktuelle Highlights ihrer Arbeit vor.

Um Erkenntnisse aus der Diabetesforschung möglichst schnell vom Labor in klinische Studien und dann zum Patienten zu bringen, wurde vor zehn Jahren das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) gegründet. Highlights dieser translationalen Diabetesforschung und ihren Transfer in die Praxis stellen das DZD und die Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in dem Symposium Innovative Diabetesforschung und zukunftsfähige Versorgung – Diabetologie 4.0 vor. Das Symposium leitet Kongress-Präsident Prof. Michael Roden.

In einer Gesprächsrunde diskutieren Wissenschaftler des DZD (Prof. Martin Hrabě de Angelis, Prof. Dr. Hans-Ulrich Häring) mit Ärzten der DDG (Prof. Dirk Müller-Wieland, Prof. Baptist Gallwitz), wie Forschungsarbeiten des DZD helfen, Grundlagen für innovative Präventions- und Behandlungsverfahren zu legen. Im Mittelpunkt stehen dabei die u.a. in Multicenter-Studien des DZD entdeckten Subtypen des Prädiabetes und des Typ-2-Diabetes. Die Untersuchungen zeigen, dass Patienten, die an bestimmten Subtypen leiden, ein hohes Risiko für diabetische Folgeschäden haben. Diese Erkenntnisse eröffnen nun die Möglichkeit, für die unterschiedlichen Arten des Prädiabetes bzw. Typ-2-Diabetes spezifische Präventionsansätze bzw. Therapien zu entwickeln.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Ein weiterer Schwerpunkt der Talkrunde ist die Frage, wie der digitale Wandel Menschen mit Diabetes helfen kann. Die Digitalisierung ermöglicht die Diabetesforschung in einer neuen Dimension. Mit Hilfe moderner Technologie wie Künstlicher Intelligenz und Data Mining lassen sich Muster in Daten erkennen und weitere Subtypen des Diabetes und des Prädiabetes identifizieren.

Damit die Diabetologie zukunftsfähig bleibt, werden aber auch gut ausgebildete Clinical Scientists und Diabetologen benötigt. Wie die DDG und das DZD die Ausbildung fördern, erläutern Prof. Annette Schürmann und Prof. Monika Kellerer. Das Symposium „Innovative Diabetesforschung und zukunftsfähige Versorgung – Diabetologie 4.0“ findet am 31. Mai ab 16:30 Uhr statt.

Aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren Experten des DZD auch in Fach-Symposien. Welche Rolle die Leber und das Gehirn bei der Diabetesentstehung spielen, beleuchtet das Symposium Leber oder ZNS – Ursachen des Diabetes (30. Mai, 8:30-11:00). Unter dem Motto Dealing with Big Data in Diabetes stellen DZD-Forscherinnen und -Forscher vor, wie die Diabetesforschung mit Hilfe großer Daten und intelligenter IT zu neuen Erkenntnissen gelangt (1. Juni, 9:00-10:30).
Darüber hinaus sind DZD-Experten in zahlreichen weiteren Symposien und Workshops als Referenten aktiv.

Über die Arbeit des DZD können sich Interessenten auch am Stand des DZD im Diabetes Forum informieren.


Originalpublikation:

1) Tönnies, T. , Röckl, S. , Hoyer, A. , Heidemann, C. , Baumert, J. , Du, Y. , Scheidt‐Nave, C. and Brinks, R. (2019), Projected number of people with diagnosed Type 2 diabetes in Germany in 2040. Diabet. Med. DOI.org/10.1111/dme.13902


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW