Natürlicher Kick fürs Immunsystem: Selenreiche Apfel-Neuheit der Hochschule Osnabrück erobert die Obstregale



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04.03.2022 12:22

Natürlicher Kick fürs Immunsystem: Selenreiche Apfel-Neuheit der Hochschule Osnabrück erobert die Obstregale

An der Hochschule Osnabrück wurde in mehrjähriger Forschung ein Apfel entwickelt, der mehr als zehnmal so viel Selen wie ein gewöhnlicher Apfel enthält. Damit soll die Selen-Versorgung auf natürliche Art und Weise verstärkt werden. Das Spurenelement Selen ist für eine normale Funktion des Immunsystems und der Schilddrüse unentbehrlich.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Mit dem Verzehr von einem Apfel rund die Hälfte des Selenbedarfs eines Erwachsenen decken – das ist mit der Apfel-Innovation der Hochschule Osnabrück möglich. Das Spurenelement Selen ist nicht nur für eine normale Funktion des Immunsystems und der Schilddrüse unentbehrlich. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass eine gute Selenversorgung unter anderem auch dazu beiträgt, Corona-Erkrankungen besser zu überstehen. Forscher der Hochschule Osnabrück und der Charité – Universitätsmedizin Berlin sprachen bei einer digitalen Pressekonferenz über die gesundheitliche Bedeutung von Selen sowie die Entwicklung und Vermarktung des selenreichen Apfels.

Die Gründe, den Apfel in den Fokus der Forschung zu rücken, sind zahlreich, wie Dr. Christoph Budke, Mitarbeiter der Science to Business GmbH – Hochschule Osnabrück, erklärt: „Der Apfel ist das beliebteste Obst der Deutschen. Äpfel stecken voller Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Allerdings leisten sie – wie auch andere Obst- und Gemüsearten – bis-lang kaum einen Beitrag zur Versorgung des Menschen mit einem lebensnotwendigen Spurenelement, dem Selen. Das wollen wir ändern.“

Bislang wird der Selenbedarf des Menschen über die Nahrung oft nicht ausreichend gedeckt. Insbesondere Vegetarier und Veganer, aber auch chronisch erkrankte Patienten und schwangere oder stillende Frauen können hiervon betroffen sein. Mit einem selenreichem Apfel am Tag soll dieser Mangel schnell und natürlich behoben werden. Von dieser Idee ist auch Prof. Dr. Lutz Schomburg, Institut für Experimentelle Endokrinologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der seit über 20 Jahren zu Selen forscht, überzeugt: „Selen ist ein essentielles Spurenelement, das heißt, es ist lebensnotwendig. Zu wenig Selen stellt einen vermeidbaren Risikofaktor für viele Erkrankungen dar. Deswegen ist es wichtig Wege zu finden, dem Selen-Mangel entgegenzuwirken. Der selenreiche Apfel ist daher eine sehr gute natürliche Alternative zu Nahrungsergänzungsmitteln.“ Schomburg sprach außerdem über die neuesten Forschungsergebnisse, die den Zusammenhang von Selenmangel und Coronaerkrankungen untersuchten. Eine Vielzahl an Studien zeigen demnach, dass ein Selenmangel bei einer Corona-Erkrankung mit einer schlechten Prognose verbunden ist, wohingegen ein guter Selenstatus einen milden Krankheitsverlauf und ein geringes Risiko für Komplikationen erwarten lässt. Zentral für diesen Effekt sei das Immunsystem, das auf eine ausreichende Selenversorgung angewiesen ist.”

Optimistische Aussichten für Apfelanbau

Die Apfel-Neuheit entwickelte Christoph Budke in mehrjährigen Versuchen im Rahmen seiner Doktorarbeit. Erste Tests an fünf Bäumen fanden bereits 2016 statt. Nach Untersuchungen mit acht unterschiedlichen Apfelsorten und der Auswertung von tausenden Proben erfolgte 2019 der erste Praxistest in einem Obstbaubetrieb. Inzwischen liegt die Anbaufläche bei 33 Hektar, und die Ernte beträgt in der aktuellen Saison bereits 550 Tonnen. „Wir sind überzeugt, dass wir mit dem neuen Apfel gute Chancen auf einem hart umkämpften Markt haben: Der Apfel enthält mehr als zehnmal so viel Selen wie ein gewöhnlicher Apfel. Als Basis dienen besondere Züchtungen der sehr beliebten Apfelsorte ‘Elstar’. Kunden schätzen außerdem die Herkunft aus dem heimischen Anbau und die plastikfreie Verpackung – wie begleitende Marktforschungen ergaben, sagt Budke.

Der hohe Selengehalt in der Frucht wird durch eine Düngung der Apfelbäume mit einem selenreichen Algendünger erreicht. Auf diesem Weg kann der meist nur sehr geringe Selengeh-alt in Böden ausgeglichen werden. Der Apfel mit der Extraportion Selen ist aktuell das einzige regionale pflanzliche Lebensmittel, welches zuverlässig die Selenversorgung des Menschen unterstützen kann, erklärt Budke weiter.
Inzwischen wird der selenreiche Apfel in vielen Regionen Deutschlands vermarktet. Um sich hier zu behaupten, gilt es den besonderen Wert des Apfel für eine ausgewogene Ernährung deutlich herauszustellen. Denn vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern ist gar nicht bewusst, wie relevant dieses Spurenelement für die Gesundheit und die Stärkung des Immunsystems ist.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Diemo Daum


Weitere Informationen:

https://netcase.hs-osnabrueck.de/index.php/s/WEw6x4Yuc6uKK3e Hier finden Interessierte das gesamte digitale Pressegespräch.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW