Neue Empfehlungen zum Einsatz der Herzlungenmaschine „VA-ECMO“ bei kardiogenem Schock



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13.11.2020 15:00

Neue Empfehlungen zum Einsatz der Herzlungenmaschine „VA-ECMO“ bei kardiogenem Schock

In einer aktuellen Übersichtsarbeit konnte das Heart Team der Kardiologie und Herzchirurgie des LMU Klinikums zusammen mit den führenden Experten Deutschlands neue Empfehlungen für komplexe Anwendungsbeispiele für die auf der kardiologischen Intensivstation bettseitig verwendete Herzlungenmaschine ECMO (VA-ECMO) erstellen.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Der kardiogene Schock ist die häufigste Todesursache von Patienten mit einem Herzinfarkt in deutschen Krankenhäusern. Die Sterblichkeit liegt trotz der frühen Wiedereröffnung des Herzkranzgefäßes seit mehreren Jahrzehnten weiterhin bei circa 50 Prozent. Seit einigen Jahren kann die Herzlungenmaschine VA-ECMO bei diesen Patienten zur Behandlung des Kreislaufversagens eingesetzt werden und stellt eine vielversprechende Therapiemöglichkeit dar.

Die Abkürzung VA-ECMO steht für veno-arterielle extra-corporale Membranoxygenierung. Synonym wird diese auch als extra-corporaler Life-Support (ECLS) bezeichnet. Anders als die veno-venöse ECMO (VV-ECMO) kann die VA-ECMO den zusammengebrochenen Kreislauf des Patienten aufrechterhalten.

Unter Federführung des LMU Heart Teams der Kardiologie und Herzchirurgie des LMU Klinikums erstellten die auf dem Gebiet des kardiogenen Schocks führenden Experten Deutschlands eine Übersicht über die Anwendungsbeispiele für die auf der kardiologischen Intensivstation bettseitig verwendete Herzlungenmaschine ECMO (VA-ECMO). Der Artikel wurde diese Woche im European Heart Journal, eine der wichtigsten kardiologischen Zeitschriften, veröffentlicht.

In dem Übersichtsartikel werden spezielle Konfigurationen wie auch die Möglichkeit der zusätzlichen linksventrikulären Entlastung mittels einer Miniatur-Koaxialpumpe bei Patienten mit schwerstem kardiogenem Schock zur Vermeidung von Lungenstauung und Lungenversagen detailliert dargestellt. Neben der Beschreibung der Pathophysiologie sowie einer Illustration der verschiedenen VA-ECMO Konfigurationen gibt das Heart Team zudem Empfehlungen, wann eine zusätzliche linksventrikuläre Entlastung bei Patienten mit VA-ECMO in Erwägung gezogen werden sollte.

Das Heart Team am LMU Klinikum behandelt pro Jahr ungefähr 200 Patienten mit VA-ECMO und zählt damit zu einem der größten Zentren Europas.

Übersichtsartikel: „Prevention and treatment of pulmonary congestion in patients undergoing venoarterial extracorporeal membrane oxygenation for cardiogenic shock“ von Enzo Lüsebrink, Mathias Orban, Danny Kupka, Clemens Scherer, Christian Hagl, Sebastian Zimmer, Peter Luedike, Holger Thiele, Dirk Westermann, Steffen Massberg, Andreas Schäfer, Martin Orban


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Privat-Dozent Dr. med. Martin Orban
Leiter der Intensivstation F2 und der Arbeitsgruppe Kardiogener Schock
Medizinische Klinik und Poliklinik I
LMU Klinikum München
Tel. 089/4400-75221
E-Mail: martin.orban@med.uni-muenchen.de


Originalpublikation:

European Heart Journal, Volume 41, Issue 38, 7 October 2020, Pages 3753–3761, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehaa547


Anhang

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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


Quelle: IDW