Paravalvuläres Leck nach Aortenklappenersatz – Gefährdete Patienten vor Eingriff identifizieren



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08.05.2019 16:22

Paravalvuläres Leck nach Aortenklappenersatz – Gefährdete Patienten vor Eingriff identifizieren

Privatdozent Dr. Francesco Pollari untersuchte in der Studie den Zusammenhang zwischen einer Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) und paravalvulären Lecks (PVL). Mit dem Ergebnis der Studie lassen sich Risikopatienten präoperativ besser identifizieren. Für seine Arbeit wurde der Oberarzt der Klinik für Herzchirurgie, Klinikum Nürnberg, mit dem Förderpreis der Dr. Hans und Dr. Elisabeth Birkner Stiftung ausgezeichnet.

Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist eine Routineoperation, die bei ca. 15 Prozent der Patienten zu paravalvulären Lecks (PVL) führt, was mit einer erhöhten Sterblichkeit im Follow-up verbunden ist. Dabei spielt die Verkalkung der Aortenklappe eine wichtige Rolle.

In seiner Studie „Risikofaktoren für paravalvuläres Leck nach kathetergestützen Aortenklappenersatz“ hat Privatdozent Dr. Francesco Pollari, Facharzt der Klinik für Herzchirurgie, Universitätsklinik der Paracelsus medizinischen Privatuniversität, Klinikum Nürnberg, die Kalklast bei insgesamt 539 Patienten der Klinik von 2009 bis 2016 analysiert. Ziel der Studie war es, die Risikofaktoren für PVL nach TAVI in einer großen Einzelzentrum-Kohorte unter Berücksichtigung klinischer und prozeduraler Faktoren sowie des Kalziumvolumens) zu bewerten.

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Dafür wurden rückwirkend präoperative kontrastmittelverstärkte Multidetektor-Computertomographie (MDCT)-Scans von Patienten analysiert. Die Kalklast wurde sowohl für jede Klappentasche (rechte, linke und akoronare) in der Aortenklappe (AV) als auch in der linksventrikulären Ausflussbahn (LVOT) und in der Device-Landungszone (DLZ) berechnet.

Die Studie zeigt, dass die Kalklast der Aortenklappe mit PVL nach TAVI assoziiert ist. Das Risiko steigt um 8 Prozent je 100 mm³ Kalklast. Das Ergebnis ist auch klinisch relevant: Unter Berücksichtigung der Verkalkung scheint die ballon-expandierbare Prothese Sapien3 mit einer geringeren Inzidenz von PVL assoziiert zu sein.

Für die Studie wurde Pollari mit dem Förderpreis der Dr. Hans und Dr. Elisabeth Birkner Stiftung ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden alljährlich fundierte wissenschaftliche Arbeiten mit großer klinischer Bedeutung sowie Innovationen im Bereich der Chirurgie ausgezeichnet.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

PD Dr. med. Francesco Pollari, Facharzt
Tel.: 0911 398-5441
E-Mail: francesco.pollari@klinikum-nuernberg.de


Originalpublikation:

Titel: Risikofaktoren für paravalvuläres Lecks nach kathetergestützten Aortenklappenersatz
Accepted in: The Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery (Impact Factor: 4.880)
Published online: September 27, 2018
https://doi.org/10.1016/j.jtcvs.2018.08.085


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch


Quelle: IDW