09.12.2019 15:07
Ambulante Behandlung psychisch kranker Menschen verbessern
Prof. Dr. Thomas Fankhänel stellt auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) Studienergebnisse vor.
Menschen, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind, leben mit einem erhöhten Risiko eines dauerhaften Verlustes der Erwerbsfähigkeit. Dies ist oft in einem über Jahre fortdauernden Krankheitsverlauf begründet. Diverse Studien zeigen, dass rehabilitative Maßnahmen, die Behandlungserfolge aufweisen konnten, meist nur vorrübergehend aufrecht zu erhalten sind. Entsprechend wird vielen PatientInnen eine ambulante Rehabilitationsnachsorge nahegelegt. Hierbei gilt es, die Maßnahmen im Alltag der Betroffenen zu verankern und die erreichten Behandlungserfolge somit zu festigen. Die Reha-Nachsorge umfasst u.a. 24 Gruppentherapie-Sitzungen, die im wöchentlichen Rhythmus ambulant und wohnortnah angeboten werden.
Die von Prof. Dr. Thomas Fankhänel, Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs Psychologie und Professor für Psychologie an der SRH Hochschule für Gesundheit, durchgeführte Studie „Evaluation einer Intervention zur Steigerung des ambulanten Nachsorge-Nutzungsverhaltens von Patienten mit psychischen und Verhaltensstörungen“ schließt die Forschungslücke des Nachweises der Wirksamkeit und des Nutzungsverhaltens in der ambulanten Nachsorge. In der Untersuchung wurden daher relevante Faktoren, wie Symptombelastung oder soziale Unterstützung innerhalb der Therapiegruppe analysiert. Zusätzlich konnte die Wirksamkeit eines eigens für die Studie entwickelten Therapietagebuchs in einem Kontrollgruppen-Design überprüft werden. Da die Untersuchung durch die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland (DRV-M) gefördert wurde, wurde eine Vollerhebung der Reha-Nachsorgeeinrichtungen im Gebiet der DRV-M angestrebt.
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
„Die Ergebnisse, die während des stationären Aufenthalts erzielt wurden, konnten auf diesem Wege sogar verstärkt werden. Aus den erlangten Studienergebnissen lassen sich Hinweise für eine wirksamere Gestaltung der ambulanten Nachsorge für PatientInnen mit psychischen Erkrankungen, wie Depression oder Angststörung, ableiten“, fasst Prof. Dr. Thomas Fankhänel die Ergebnisse zusammen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Thomas Fankhänel
Studiengangsleiter
Gesundheitspsychologie, B. Sc,
Professor für Gesundheitspsychologie;
Beauftragter für Gleichstellung
E-Mail: thomas.fankhaenel@srh.de
Campus Gera
Telefon +49 365 773407-41
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch