Avrion Mitchison Preis und Albrecht Hasinger Lecture 2019



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02.12.2019 14:26

Avrion Mitchison Preis und Albrecht Hasinger Lecture 2019

Am 3. Dezember 2019 verleiht das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum Berlin den Avrion Mitchison Preis für herausragende Arbeiten zur Erforschung von rheumatischen Erkrankungen an die Nachwuchswissenschaftler Dr. Anika Grüneboom und Stephan Culemann von der Universität Erlangen-Nürnberg. Die Preisverleihung findet im Rahmen der jährlichen Albrecht Hasinger Lecture statt. Diesjährige Referentin ist Professor Désirée van der Heijde von der Universität Leiden. Die Veranstaltung ist öffentlich, die Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.

Die Stiftung Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ), ein Leibniz Institut, vergibt den Avrion Mitchison Preis jährlich an junge Wissenschaftler, die einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis und zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen leisten. In diesem Jahr wird der mit 3.000 Euro dotierte Preis an Dr. Anika Grüneboom und Stephan Culemann von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verliehen. Stephan Culemann wird die gemeinsame Arbeit „Locally renewing resident synovial macrophages provide a protective barrier for the joint“ im Rahmen der Preisverleihung am 3. Dezember vorstellen.

In ihrer Arbeit haben Dr. Anika Grüneboom und Stephan Culemann Makrophagen untersucht, das sind Fresszellen des Immunsystems. Die beiden Wissenschaftler haben einen neuen Typ dieser Zellen beschrieben. Diese Makrophagen bilden in gesunden Gelenken eine schützende Membran. Bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis versagt dieser Schutzmechanismus offensichtlich, die Membran wird durchlässig für aktivierte Immunzellen, was zur Entzündung des Gelenkes führt.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

In der Albrecht Hasinger Lecture wird Professor Désirée van der Heijde erläutern, wie wichtig eine präzise Bewertung des Krankheitsverlaufs für die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen ist. Désirée van der Heijde ist Professorin für Rheumatologie an der Universität Leiden in den Niederlanden. Sie entwickelt Bewertungsstandards für die Beurteilung von Veränderungen an Gelenken und Wirbelsäule bei rheumatischen Erkrankungen.

Die Festveranstaltung beginnt am 3. Dezember 2019 um 17 Uhr im Foyer des DRFZ.
Campus Charité Mitte, Charitéplatz 1/Virchowweg 12 , 10117 Berlin

Das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum Berlin, ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft, untersucht mit grundlagenwissenschaftlichen und epidemiologischen Methoden die Entstehungsbedingungen und Folgen rheumatischer und muskuloskelettaler Erkrankungen. Die biomedizinische Forschung am DRFZ identifiziert die Zellen, die rheumatische Erkrankungen auslösen und aufrechterhalten. Sie untersucht die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen, um Ansätze für ein Eingreifen zu finden.
Die epidemiologische Forschung analysiert Risikofaktoren und Langzeitauswirkungen rheumatischer Erkrankungen im Kindes- und Erwachsenenalter und die Angemessenheit der Versorgung. Die Ergebnisse finden Eingang in die klinische Entscheidungsfindung und die Versorgungsplanung.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Katrin Moser
moser@drfz.de


Originalpublikation:

doi: 10.1038/s41586-019-1471-1


Weitere Informationen:

https://www.drfz.de/en/aktuelles/veranstaltungen/hasinger-lecture-und-mitchison-…


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch


Quelle: IDW