Der Herzinfarkt in neuem Licht – Neue Methode entwickelt



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27.05.2019 10:47

Der Herzinfarkt in neuem Licht – Neue Methode entwickelt

Einen Herzinfarkt-Schaden und abhängige Signalprozesse gleichzeitig zu messen, war experimentell bisher nicht möglich. Mit einer völlig neu entwickelten Methode von Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am aus dem Universitätsklinikum Essen könnte sich dies nun ändern. Sie wurde jetzt im renommierten Fachjournal „Nature Communications“ vorgestellt.*

An den Folgen eines akuten Herzinfarkts versterben trotz moderner Katheter-interventioneller Verfahren und medikamentöser Therapien viele Patienten.

Bisher beschränkte sich die experimentelle Untersuchung des Herzinfarktes mangels besserer technischer Möglichkeiten meist auf die Messung einzelner Parameter in relativ grober Auflösung. „Unsere Methode erlaubt nun erstmals, die Größe des myokardialen Schadens und die immunologische Antwort hierauf gleichzeitig und hoch präzise zu messen. Wir hoffen, dass unsere grundlagenwissenschaftlichen Studien das Feld der Kardiologie nachhaltig verändern und auch die Erforschung neuartiger Signalwege ermöglichen wird“, so PD Dr. Matthias Totzeck aus der Klinik für Kardiologie und Angiologie.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Federführend bei diesem Projekt waren seine Arbeitsgruppe sowie das Institut für experimentelle Immunologie und Bildgebung von Prof. Dr. Matthias Gunzer. Den Forschern gelang es, mittels Lichtblattmikroskopie den akuten Schaden im Herzen von Mäusen in 3D darzustellen und eingewanderte Immunzellen räumlich mit diesem in Verbindung zu setzen. „Im Verlauf der Heilung des Infarktes fanden wir immer mehr wiederhergestellte Kapillargefäße, deren 3D-Architektur aber völlig anders war als in der gesunden Situation“, so Prof. Gunzer. „Damit konnten wir nachweisen, dass die initiale Schädigung zu einer charakteristischen Strukturveränderung führte. Deren Größe und Position konnten wir auch noch Tage später exakt bestimmen.“

Tests verschiedener Therapien bereits geplant

Die Forscher konnten bereits einige experimentelle Therapien mit der neuen Methode untersuchen. Ebenfalls war es möglich, das Protokoll für Herzbiopsien von Patienten anzupassen. „Durch den Einsatz der Lichtblattmikroskopie erhoffen wir uns in den nächsten Monaten und Jahren noch sehr viel mehr Erkenntnisse über den Wirkmechanismus der Herzschädigung bei Infarkt und anderen kardiotoxischen Ereignissen“, so PD Dr. Totzeck.

An dem Projekt maßgeblich beteiligt waren Sebastian Korste, Simon Merz und Lea Bornemann, Promovierende aus den beiden Hauptarbeitsgruppen. Mitgearbeitet haben Forschungsgruppen der Dermatologie, Neurologie und Herz- und Thoraxchirurgie (UKE) sowie des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad-Nauheim.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

PD Dr. Matthias Totzeck, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Tel. 0201/723-84805 matthias.totzeck@uk-essen.de
Prof. Dr. Matthias Gunzer, Institut für experimentelle Immunologie und Bildgebung, Tel. 0201/18 3-6640 matthias.gunzer@uni-due.de


Originalpublikation:

* Contemporaneous 3D characterization of acute and chronic myocardial I/R injury and response. Nat Commun. 2019. doi: 10.1038/s41467-019-10338-2
https://www.nature.com/articles/s41467-019-10338-2


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


Quelle: IDW