Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin zeichnet zukunftsweisende Studie zur Arzneimitteldosierung aus



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17.09.2019 10:37

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin zeichnet zukunftsweisende Studie zur Arzneimitteldosierung aus

Ziel:„Dosierungen von Medikamenten nachhaltig optimieren“ / Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin verleiht Förderpreis an Studie mit erheblicher Bedeutung für Palliativpatient*innen

DGP-Präsident Prof. Dr. Lukas Radbruch zur Verleihung des Förderpreises für Palliativmedizin an Autorengruppe am Universitätsklinikum Heidelberg: „In der Palliativversorgung müssen Medikamente oft individuell angepasst werden,weil sonst die Wirkung nicht ausreicht oder die Nebenwirkungen zu stark sind. Die hier vorgelegte Arbeit beleuchtet einen wesentlichen Mechanismus, der diese Schwankungen erklärt. Diese zukunftsweisende Forschung ermöglicht damit eine bessere Einschätzung des individuellen Bedarfs.“

Im Rahmen des Festaktes zum 25-jährigen Jubiläum der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin hat DGP-Präsident Prof. Dr. med. Lukas Radbruch den diesjährigen Förderpreis für Palliativmedizin an die Autoren einer Studie am Universitätsklinikum Heidelberg verliehen. Die multidisziplinäre Jury unter Leitung von Prof. Dr. med. Norbert Frickhofen entschied sich entlang inhaltlicher, wissenschaftlicher und formaler Bewertungskriterien für die Vergabe des Preises an folgende Arbeit: “Beeinträchtigung des Arzneimittelmetabolismus aufgrund verminderter Aktivität von Cytochrom P450 3A bei Palliativpatienten”. Preisträger sind: Dr. med. Marcus Geist (M.A.), Prof. Dr. med. Hubert Bardenheuer, Dr. rer. nat Jürgen Burhenne, Prof. Dr. med. Dipl.-Phys. Gerd Mikus, Universitätsklinikum Heidelberg.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Das Ziel der Studie beschreiben die Autoren wie folgt: „Eine Überprüfung der in der Palliativmedizin verwendeten Arzneimitteldosierungen ist von grundlegender Bedeutung für die erfolgreiche Behandlung von Symptomen. Darüber hinaus ist sie in Bezug auf die Sicherheit der Patienten unerlässlich. Aufgrund der Vielzahl an Medikamenten, die über das Leberenzym CYP3A verstoffwechselt und in der Palliativmedizin eingesetzt werden, erscheint eine Überprüfung dieser Enzymaktivität bei Palliativpatienten äußerst relevant.“

Weiter heißt es: „Um die Medikamentendosierungen in der Palliativmedizin nachhaltig zu optimieren, untersuchte die vorliegende Studie die CYP3A-Aktivität bei Palliativpatienten unter klinischen Routinebedingungen.“

In der Gesamtbewertung kam die Jury laut Professor Frickhofen zu folgendem Ergebnis: “Die Arbeit widmet sich einem wichtigen Thema. Die aus ihr gewonnenen Erkenntnisse verbessern die Effektivität und Sicherheit der Betreuung von Patienten am Lebensende. Die Arbeit wird als richtungsweisend für die Weiterentwicklung der Palliativmedizin, insbesondere auch der palliativmedizinischen Forschung gewertet. Sie ist methodisch mit hohem Aufwand umgesetzt und durchgeführt.“

Den Preis übergab Prof. Dr. Lukas Radbruch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), im Rahmen des Festaktes der DGP in Berlin, wobei er die Bedeutung der Arbeit hervorhob: „In der Palliativversorgung müssen Medikamente oft individuell angepasst werden, weil sonst die Wirkung nicht ausreicht oder die Nebenwirkungen zu stark sind. Die hier vorgelegte Arbeit beleuchtet einen wesentlichen Mechanismus, der diese Schwankungen erklärt. Diese zukunftsweisende Forschung ermöglicht damit eine bessere Einschätzung des individuellen Bedarfs.“

Zur Förderung der klinischen Wissenschaft verleiht die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. seit 1999 auf ihren Jahrestagungen den „Förderpreis für Palliativmedizin“ – dies in den vergangenen 20 Jahren unterstützt durch den Stifter Mundipharma, seit diesem Jahr aus eigenen Mitteln. Die Auswahl der Preisträger wird von einem Fachgremium vorgenommen. Der Preis wird jährlich ausgeschrieben.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch


Quelle: IDW