18.10.2022 11:34
DKG-Zertifizierung von onkologischen Krebszentren: In der Versorgung zum Standard erklären
Die Deutsche Krebsgesellschaft begrüßt die Entscheidung des G-BA-Innovationsausschusses zur WiZen-Studie. Wichtig sei aber darüber hinaus, dass die Erkenntnisse und Zertifizierungen auch von der Krankenhauskommission berücksichtigt würden.
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Die Behandlung in zertifizierten onkologischen Zentren der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erhöht die Überlebenschance von Krebspatient*innen um bis zu 26 Prozent: Diese zentrale Erkenntnis der WiZen-Studie („Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“) soll zukünftig in die Versorgung einfließen. Daher werden die Ergebnisse der Studie an die entsprechenden Institutionen im Gesundheitswesen zur Prüfung und Umsetzung weitergeleitet. Die Entscheidung des Innovationsausschusses des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) wird von der Deutschen Krebsgesellschaft begrüßt. Wichtig sei, dass die Bedeutung der Zertifizierung auch bei der anstehenden Krankenhausstrukturreform und bei der Erarbeitung von Prüfkriterien für Zertifikate und Gütesiegel durch das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) berücksichtigt werde.
„Es ist sehr gut, dass der Innovationsausschuss so schnell und klar reagiert und damit die Relevanz der Ergebnisse wertschätzt. Die Richtung stimmt“, sagt Simone Wesselmann, Bereichsleitung Zertifizierung bei der Deutschen Krebsgesellschaft. „Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Anforderungen für die Zertifizierung und der Zertifizierungsprozess die richtigen Maßnahmen sind, um Patient*innen ein besseres Überleben zu ermöglichen. Es ist aus Sicht der Deutschen Krebsgesellschaft wichtig, dass die von der Bundesregierung eingesetzte Krankenhauskommission in der Onkologie auf Qualität und die DKG-Zertifizierungen setzt.“ Entscheidend für die bessere Behandlung der Patient*innen seien insbesondere die Spezialisierung der Häuser, strukturierte Abläufe auf Grundlage von Leitlinien, Mindestmengen und vor allem die kontinuierliche Arbeit mit den eigenen Ergebnissen im Rahmen der Auditverfahren. „Die beeindruckenden Ergebnisse der WiZen-Studie zeigen: Die DKG-Zertifizierung nach klaren Vorgaben bringt Sicherheit und Klarheit für Patient*innen, Mediziner*innen und sonstige Entscheidungsträger.“
Das WiZen-Projekt
Untersucht wurde in dem vom Gemeinsamen Bundesausschuss geförderten Projekt WiZen die Wirksamkeit der Gesundheitsversorgung bei folgenden Krebserkrankungen in den Jahren 2009 bis 2017: Kolon-, Rektum-, Pankreas-, Mamma-, Zervix-, Endometrium-, Ovarial-, Bronchial- und Prostatakarzinom sowie Kopf-Hals- und neuroonkologische Tumore. Analysiert wurde insbesondere das Überleben der Krebspatient*innen nach Behandlungen in Krankenhäusern mit und ohne Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. Grundlage für die Bewertung waren routinemäßig erhobene Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), bereitgestellt über das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) sowie Daten der vier klinischen Krebsregister (KKR) Regensburg, Dresden, Erfurt und Berlin-Brandenburg.
Die Deutsche Krebsgesellschaft
Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) – eine Nachfolgeorganisation des 1900 gegründeten „Comité für Krebssammelforschung“ – ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. Die rund 8.100 Einzelmitglieder in 25 Arbeitsgemeinschaften, die 16 Landeskrebsgesellschaften und 36 Fördermitglieder sind in der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen tätig. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität und konsequenten Qualitätsstandards, ist Mitinitiatorin des Nationalen Krebsplans und Partnerin der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. www.krebsgesellschaft.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
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Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
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