FAU-Forschungsgruppe gelingt detaillierte Darstellung eines alpha-Adrenozeptors



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23.03.2020 14:09

FAU-Forschungsgruppe gelingt detaillierte Darstellung eines alpha-Adrenozeptors

Einem Forschungsteam, an dem die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) beteiligt ist, ist erstmals die hochauflösende Darstellung eines alpha-Adrenozeptors gelungen. Die Entschlüsselung der Struktur solcher Rezeptoren ist Grundlage für die Entwicklung spezieller selektiver Medikamente. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Nature Chemical Biology veröffentlicht.

Die Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin entfalten ihre Wirkung durch die Bindung an Adrenozeptoren. Es gibt hierbei alpha- und beta-Adrenozeptoren, die wiederum in weitere Subtypen unterteilt werden. In der Medizin bilden diese Adrenozeptoren wertvolle Angriffspunkte für Medikamente, die nach Operationen Ängste lösen, Opiatabhängigkeiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma oder Prostatavergrößerungen behandeln oder ein Abschwellen von Schleimhäuten bewirken. Dabei bestimmt der Adrenozeptor-Subtyp, an den der Arzneistoff bindet, die Wirkung. Der Vorteil: Solche subtyp-selektiven Medikamente haben weniger Nebenwirkungen.

Für das Design selektiver Arzneistoffe sind hochaufgelöste Rezeptorstrukturen also von unschätzbarem Wert. In der vergangenen Dekade gelang mithilfe der Röntgenkristallographie und der Kryoelektronenmikroskopie die Strukturaufklärung verschiedener beta-Adrenozeptoren. alpha-Adrenozeptoren konnten hingegen noch nicht aufgelöst werden.

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Die aktuelle Publikation der Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Peter Gmeiner, Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie der FAU, Chemie-Nobelpreisträger Prof. Brian Kobilka, Stanford University, USA, und Prof. Dr. Hong-Wei Wang, Tsinghua University, China, zeigt die erste hochaufgelöste Struktur eines alpha-Adrenozeptors.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Weitere Informationen

Prof. Dr. Peter Gmeiner
Tel.: 09131/85-65547
peter.gmeiner@fau.de


Originalpublikation:

https://www.nature.com/articles/s41589-020-0492-2


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Chemie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch


Quelle: IDW