Grundlagenforschung führt zu neuem Behandlungsansatz gegen leukämische Erkrankungen



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19.01.2023 09:13

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Grundlagenforschung führt zu neuem Behandlungsansatz gegen leukämische Erkrankungen

Einem Forschungsteam unter Leitung von Wissenschafter:innen der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni) gelang ein wichtiger Schritt, um schwer zu behandelnde leukämische Erkrankungen besser zu verstehen. Sie identifizierten SBNO2 als wichtiges Molekül in einer bestimmten Art der Leukämien und konnten so einen neuen vielversprechenden therapeutischen Ansatz aufzeigen.

In leukämischen Erkrankungen sind molekulare Signalwege verändert und führen zu ungehinderter Zellteilung. Eine häufige Veränderung ist eine Mutation im Gen STAT3, ein Spezialgebiet der Wiener Forschungsgruppe. Da es nur unzureichende Therapiemöglichkeiten und keine Heilung für diese STAT3-„getriebenen“ Erkrankungen gibt, wollten die Forscher:innen der Vetmeduni im Rahmen ihrer soeben im Journal „Blood“ veröffentlichen Studie mehr darüber wissen: Welche Gene werden von dem mutierten STAT3 „eingeschaltet“? Und welche Gene sind notwendig für das Überleben der Krebszelle? Veronika Sexl, Leiterin der Studie und des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Vetmeduni , dazu: „Man weiß von früheren Forschungsarbeiten, dass STAT3 eine wichtige Rolle in Leukämien spielt, aber wenig zum genauen Mechanismus. Wir legen den Fokus auf das Finden neuer Therapieansätze, da man mutiertes STAT3 in Patient:innen nicht direkt hemmen kann.“

Protein SBNO2 für Leukämien mit STAT3 Mutationen essenziell

In einer groß angelegten Studie mit internationalen Expert:innen wurden neueste Next Generation Sequencing (NGS) Methoden angewandt um mutiertes STAT3 zu erforschen. Allen voran gelang es mit der als „Gen-Schere“ bekannten CRISPR Cas9 Screening Technologie einen essenziellen Faktor – SBNO2 – zu entdecken. „Das spannende an unserer Arbeit ist, dass wir einen globalen Mechanismus entdeckt haben, der für alle STAT3 getriebenen Leukämien gilt,“ sagt Studienerstautorin Tania Brandstötter vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Vetmeduni. Mit dem neuen Wissen um die Wichtigkeit von SBNO2 in STAT3 getriebenen lymphozytischen Leukämien und Lymphomen wurde ein neuer therapeutischer Ansatz aufgezeigt, der die Grundlage für zahlreiche zukünftige Studien liefert.

Der Artikel „SBNO2 is a critical mediator of STAT3-driven hematological malignancies” von T. Brandstoetter, J. Schmoellerl, R. Grausenburger, S. Kollmann, E. Doma, J. Huuhtanen, T. Klampfl, T.Eder, F.Grebien, G.Hoermann, J.Zuber, S.Mustjoki, B. Maurer und V. Sexl wurde in Blood veröffentlicht. https://ashpublications.org/blood/article/doi/10.1182/blood.2022018494/494104/SB…

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Über die Veterinärmedizinische Universität Wien:
Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni) ist eine der führenden veterinärmedizinischen, akademischen Bildungs- und Forschungsstätten Europas. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Forschungsbereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Tierhaltung und Tierschutz sowie den biomedizinischen Grundlagen. Die Vetmeduni beschäftigt 1.500 Mitarbeiter:innen und bildet zurzeit 2.500 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und zahlreiche Lehr- und Forschungseinrichtungen. Zwei Forschungsinstitute am Wiener Wilhelminenberg sowie ein Lehr- und Forschungsgut in Niederösterreich und eine Außenstelle in Tirol gehören ebenfalls zur Vetmeduni. Die Vetmeduni spielt in der globalen Top-Liga mit: Im weltweiten Shanghai-Hochschulranking 2022 belegte sie abermals einen Platz unter den ersten Zehn im Fach „Veterinary Science”. www.vetmeduni.ac.at


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Univ.-Prof. Dr.med.univ. Veronika Sexl
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni)
Veronika.Sexl@vetmeduni.ac.at

Tania Brandstötter, MSc.
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni)
Tania.Brandstoetter@vetmeduni.ac.at


Originalpublikation:

Der Artikel „SBNO2 is a critical mediator of STAT3-driven hematological malignancies” von T. Brandstoetter, J. Schmoellerl, R. Grausenburger, S. Kollmann, E. Doma, J. Huuhtanen, T. Klampfl, T.Eder, F.Grebien, G.Hoermann, J.Zuber, S.Mustjoki, B. Maurer und V. Sexl wurde in Blood veröffentlicht. https://ashpublications.org/blood/article/doi/10.1182/blood.2022018494/494104/SB…


Weitere Informationen:

https://www.vetmeduni.ac.at/universitaet/infoservice/presseinformationen/pressei…


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Biologie, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Quelle: IDW