Jahrestagung 2024 – Preisverleihungen an Ärzte und Wissenschaftler



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02.05.2024 16:40

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Jahrestagung 2024 – Preisverleihungen an Ärzte und Wissenschaftler

Kinderkardiologie. Die 56.Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie stand 2024 unter dem Motto „Mission Zukunft“ und fand wiederum gleichzeitig mit der Jahrestagung Deutschen Gesellschaft für Thorax-,Herz- und Gefäßchirurgie in Hamburg statt. Aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Kinderherzmedizin und Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler wurden diskutiert und Behandlungskonzepte vorgestellt. Im Rahmen der Preisträgersitzung wurden herausragende wissenschaftliche Leistungen gewürdigt.

DGPK-Wissenschaftspreis
Der mit 5000€ dotierte Wissenschaftspreis 2024 wurde an PD Dr. Constanze Pfister, Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie, Deutsches Herzzentrum der Charité für die publizierte Forschungsarbeit “Microcephaly is associated with impaired educational development in children with congenital heart disease (Front Cardiovasc Med. 2022 Oct 6;9:917507)”. Bei der Arbeit handelt es sich um die erste umfassende Untersuchung zum Zusammenhang von Mikrozephalie, Schweregrad des angeborenen Herzfehlers und schulischer Entwicklung (Registerstudie in Kooperation mit dem Nationalen Register für Angeborene Herzfehler). Routinemäßige Nachuntersuchungen zum Erkennen von Entwicklungsdefiziten sollten deshalb für diese vulnerable Patientenkohorte etabliert werden.

Gerd-Killian Projektförderung
Die Gerd-Killian Projektförderung der Deutschen Herzstiftung in Höhe von 60000€ ging an PD Dr. Marie Schafstedde, Deutsches Herzzentrum der Charité, Berlin, Klinik für Angeborenen Herzfehler, für das Projekt „Auf der Suche nach dem “hepatischen Faktor”: Proteom-, Metabolom- und Zellkulturanalysen bei PatientInnen mit univentrikulärer Physiologie“. Abnormale Kurzschlussverbindungen zwischen arteriellen und venösen pulmonalen Gefäßen (pulmonale arteriovenöse Malformationen (pAVM)) führen zu einer niedrigeren Sauerstoffsättigung des Blutes und sind eine schwerwiegende Begleiterkrankungen von PatientInnen mit einem univentrikulären Herzfehler. Die Ursache für die Entstehung dieser pAVM ist bislang weitestgehend ungeklärt. Allerdings wird das Fehlen eines sog. „hepatischen Faktors“ für ihre Entwicklung diskutiert. Das Ziel dieser Studie ist die Suche nach einem potentiellen Kandidaten für diesen in der Leber synthetisierten „hepatischen Faktor“ durch vergleichende Proteom-, Metabolom- und Zellkulturanalysen.

DGPK-Forschungsförderung
Der Preis der DGPK zur Forschungsförderung in Höhe von 15000€ ging an Dr. Alexander Klesen für das Projekt „Hämo-mechanische Monozytenaktivierung durch aorto-pulmonalen Shunts“ (Klinik für Angeborenen Herzfehler und Pädiatrische Kardiologie u. Institut für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin des Universitätsklinikum Freiburg, Universitätsherzzentrum Freiburg-Bad Krozingen). Die Anlage eines aorto-pulmonalen Shunts ist mit einer hohen Komplikationsrate verbunden, zu nennen sind hierbei insbesondere Shuntverschlüsse oder Stenosen des Shunts durch Thrombenbildung. Möglicherweise spielt hier das Konzept der Thromboinflammation mit der Scherkraft-vermittelten Aktivierung von Monozyten eine Rolle. In diesem Projekt zur Grundlagenforschung soll die mechano-stimulatorische Monozytenaktivierung durch Scherkräfte über aorto-pulmonale Shunt untersucht werden (als longitudinale Analyse der Aktivität mechanosensibler Ionenkanäle für die Monozytenfunktion und bei der proinflammatorischen Monozyten-Aktivierung).

Young Investigators Award
Der Young Investigators Award wurde Alexander Breitenstein (M.sc), Deutschen Herzzentrums Berlin/Charité Berlin, verliehen für die Studie mit dem Titel “Lessons learned, challenges and opportunities in translating a novel autologous pulmonary valve replacement – an interim report and guidance for translation”. Bisher gibt es keine ideale Klappenprothese, die die Fähigkeit hat, zu wachsen, sich an funktionelle und somatische Veränderungen anzupassen, minimalinvasiv implantiert zu werden, nicht immunogen ist, keine Antikoagulation zu benötigen. Mit einer minimal-invasiven Herzklappenprothese aus körpereigenem Gewebe und probanden-individueller Form im Großtiermodell konnte eine nahezu physiologische Klappenfunktionalität erzielt werden. Dabei zeigte die histologische Bewertung aufgrund von Zellinfiltration und Endothelialisierung ebenso Wachstumspotential. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse wird die Technologie nun Rahmen einer klinischen Studie am DHZC erstmals klinisch erprobt und soll zukünftig eine dauerhafte Lösung sowohl für Kinder als auch für Erwachsene darstellen.

Team-PHenomenal Hope Forschungspreis
wurde verliehen durch den gemeinnützigen Verein Team PHenomenal Hope Germany und DGPK für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der pulmonalen Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen und ging an Dr. Franziska Diekman und Dr. Ekaterina Legchenko, Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, Medizinische Hochschule Hannover, für die Arbeit mit dem Titel „Circulating Interleukin-7 in Human Pulmonary Arterial Hypertension“.
Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass natürliche Killerzellen (NK) und regulatorische T-Zellen (Tregs, CD4+) eine schützende immunmodulatorische Rolle bei pulmonalarterieller Hypertonie (PAH) spielen. Interleukin-7 (IL-7) sichert die B-Zell-Reifung, das Überleben und die Homöostase von regulatorischen T- und NK-Zellen. Die vorliegende Studie zeigte erstmals erniedrigte IL-7- und VEGF-C-Plasmakonzentrationen in der Vena cava superior, der Pulmonalarterie und der Aorta ascendens von Kindern mit PH. Weitere und größere Studien sind erforderlich, um die Rolle der immunmodulatorischen IL-7 und VEGF-C bei pädiatrischer und erwachsener PH zu untersuchen. (Front. Cardiovasc. Med. 8:794549. doi: 10.3389/fcvm.2021.794549)

Ansprechpartner:
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V
Prof. Dr. Renate Kaulitz, Öffentlichkeitsarbeit
Renate.kaulitz@med.uni-tuebingen.de

Die deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V. (DGPK) ist eine gemeinnützige medizinische Fachgesellschaft mit dem Ziel der Förderung von Wissenschaft, Diagnostik und Therapie sowie der Prävention von angeborenen und erworbenen Herz- und Kreislauferkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Sie nimmt Belange der Lehre (Ausbildung, Fort- und Weiterbildung) sowie die Erstellung von Leitlinien wahr.


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch


 

Quelle: IDW