Natur in Gold: eine ehrbar gefärbte Klappenweichschildkröte aus Nepal



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18.08.2020 11:22

Natur in Gold: eine ehrbar gefärbte Klappenweichschildkröte aus Nepal

Ein Team von Forschenden aus Deutschland und Nepal weist nach, dass die Indische Klappenweichschildkröte aufgrund einer Genmutation golden gefärbt ist. Die auffälligen Tiere sind in der Natur selten und damit schwer zu finden.

Nachdem am 21. Juli dieses Jahres die Meldung über eine goldfarbige Indische Klappenweichschildkröte (Lissemys punctata) lauffeuerartig durchs Internet schoss und sogar von großen Nachrichtenagenturen (z.B. CNN) aufgegriffen wurde, kann man Berichte über goldene Schildkröten nicht mehr als Legendenmaterial abwinken. Das wussten Prof. Dr. Hinrich Kaiser, Gastwissenschaftler am Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig Koenig in Bonn (ZFMK), und seine nepalesischen Koautoren Kamal Devkota and Dev Narayan Mandal allerdings schon seit 2018, als ihnen ein solches Tier von einem Dorfbewohner präsentiert wurde. Kurzberichte bleiben leider manchmal etwas länger im Planungsstadium, wenn größere Projekte Vorrang haben, aber durch die COVID-19 Pandemie konnten Kaiser und Kollegen sich freischaufeln und den Bericht schreiben. Hinter dem Phänomen der Goldfarbe steht eine Defekt-Mutation, die man als chromatischen Leuzismus bezeichnen kann. Diese Mutation ist dem Albinismus ähnlich, aber die Augen sind dunkel statt rosa und die markante gelbe Pigmentation kommt durch die Abwesenheit des Melanins zum Vorschein. Solche Tiere sind in der Natur sehr selten, und es ist einfach Glück, sie zu finden.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Hinrich Kaiser
Gastwissenschaftler am Museum Koenig
Herpetologie
Tel: +49 (0)228 9122 253
Fax: +49 (0)228 9122 212
E-Mail: h.kaiser@leibniz-zfmk.de


Originalpublikation:

Quelle: Devkota K, Narayan Mandal D, Kaiser H. 2020. A golden turtle in Nepal: first country record of chromatic leucism in the Spotted Northern Indian Flapshell Turtle, Lissemys punctata andersoni. Herpetology Notes 13:671–674.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


Quelle: IDW