Wie Rückenschmerzen besser diagnostiziert werden können



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21.08.2019 10:23

Wie Rückenschmerzen besser diagnostiziert werden können

Fünf von sechs Wissenschaftspreisen des Bundesverbandes der selbstständigen Physiotherapeuten gehen an Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Osnabrück.

(Bochum/Osnabrück, 20. August 2019) Laut DAK-Gesundheitsreport leiden drei Viertel aller Berufstätigen mindestens einmal im Jahr unter Rückenschmerzen. Um die Defizite zu identifizieren, nutzen viele Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sogenannte Motor Control Tests (MCT). Doch bislang ist unklar, welche Testbestandteile ideal sind, um unspezifische Rückenschmerzen sicher zu diagnostizieren. Hier setzt die Masterarbeit von Christoph Biele an, für die der Absolvent des berufsbegleitenden Masterstudiengangs „Muskuloskelettale Therapie“ jetzt mit dem 1. Platz des Wissenschaftspreises des Bundesverbands der selbständigen Physiotherapeuten (IFK) ausgezeichnet worden ist. Dieser ist mit 1.500 Euro dotiert.

Der IFK ehrt seit 2006 jedes Jahr die besten Bachelor- und Masterarbeiten in Bezug auf ein physiotherapeutisches Thema. Die Arbeiten werden von acht Jurymitgliedern (überwiegend Lehrende von verschiedenen Hochschulen) unabhängig voneinander beurteilt. In diesem Jahr gehen gleich fünf der sechs Preise an Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Osnabrück. „Dieser Erfolg zeigt nicht nur das breite Spektrum unserer physiotherapeutischen Forschung, sondern auch die hohe Qualität der Abschlussarbeiten“, so der Osnabrücker Professor für Physiotherapie, Prof. Dr. Christoff Zalpour.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Preisträger Biele hat rund 130 Probandinnen und Probanden mit und ohne Rückenschmerzen untersucht und eine bislang aus sechs Bewegungstests bestehende sogenannte Testbatterie auf elf Tests erweitert. „Diese haben in meinen Untersuchungen ein Maximum an diagnostischer Genauigkeit gebracht und sind dazu zeitökonomisch sinnvoll“, so Biele, „Mich reizt das Thema schon lange, da ich bereits seit vielen Jahren in Physiotherapiepraxen arbeite und viele Berührungspunkte mit Rückenpatienten habe.“

Auch die besten Bachelorarbeiten kommen aus Osnabrück

In der Kategorie „Bachelorarbeiten – Klinisch/Experimentell“ hat sich die Jury ebenfalls für Abschlussarbeiten aus Osnabrück ausgesprochen. Lena Lingemann und Svenja Nilsson teilen sich den ersten Preis in Höhe von 1.000 Euro. Die beiden Absolventinnen des Studiengangs „Ergotherapie, Physiotherapie dual“ haben Sängerinnen und Sänger mit und ohne Stimmproblemen untersucht. „Wir wollten herausfinden, ob sich die beiden Gruppen in der Kehlkopffunktion oder in ihrer Haltungs- und Bewegungskontrolle der Nacken-, Kiefer- und Gesichtsregion unterscheiden“, so Nilsson. Dazu haben sie unter anderem Bewegungstests der Nacken-, Kiefer- und Gesichtsregion durchgeführt und die Kehlköpfe manuell auf Schmerzen und Widerstände untersucht. „Wir haben bislang keinen direkten Zusammenhang feststellen können, es würde sich aber lohnen, die Versuche mit einer anderen Gruppenzusammensetzung zu wiederholen“, so die Preisträgerinnen.

Über weitere Preise können sich die Osnabrücker Absolventinnen und Absolventen Daniela von Piekartz-Doppelhofer (2. Platz beste Masterarbeit), Bettina Veit (2. Platz beste Bachelorarbeit – Klinisch/Experimentell) sowie Lukas Reineke und Julius Schwiddessen (2. Platz beste Bachelorarbeit – Literatur/Konzept) freuen.

Die Hochschule Osnabrück bietet vier Bachelor- und vier Masterstudiengänge an, in denen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ihre Abschlüsse erwerben können.

Bachelor: „Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie“, „Ergotherapie, Physiotherapie dual“, “Physiotherapie berufsbegleitend” und „Internationale Physiotherapie“

Master: “Muskuloskelettale Therapie”, “HELPP – Versorgungsforschung und Versorgungsgestaltung”, “Management in der Gesundheitsversorgung”, “Gesundheitsmanagement / Health Management”

Seit neuestem können Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten mit entsprechendem Masterabschluss auch in Kooperation mit der Universität Osnabrück mit physiotherapeutischen Dissertationsthemen promovieren.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Christoff Zalpour
Professor für Physiotherapie
E-Mail: c.zalpour@hs-osnabrueck.de
Tel: 0541 969-3246


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch


Quelle: IDW