21.09.2022 10:39
Zahl der Gründungen im Bereich Digital Health in NRW steigt
Gründende sehen den Standort NRW einer Studie zufolge grundsätzlich positiv. Dennoch gibt es Empfehlungen für Verbesserungen.
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Die Gesundheitsbranche wird für Gründende in Nordrhein-Westfalen immer attraktiver. Es werden vor allem mehr Start-ups gegründet, die digitale Produkte und digital unterstützte Dienstleistungen anbieten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) in Zusammenarbeit mit dem Healthcare Living Lab in Düsseldorf. Auf Basis einer Online-Befragung, Expert*inneninterviews sowie der Auswertung von Datenbanken gibt die Studie einen Überblick der Start-up-Landschaft im Bereich Digital Health und konkrete Empfehlungen, wie man Gründer*innen in dieser Branche noch besser fördern könnte. Dazu gehört zum Beispiel eine landesweit zentrale Anlaufstelle. Die Studie ist online: https://www.digihealthstart.nrw/.
Welchen Herausforderungen Gründende begegnen
„Die Anzahl an Gründungen im Bereich Digital Health steigt weiterhin an“, so Prof. Dr. Sebastian Merkel, Inhaber der Juniorprofessur für Gesundheit und E-Health an der RUB. Die Studie identifiziert rund 120 Digital Health Start-ups in ganz NRW. Die angebotenen Produkte und Dienstleistungen sind dabei sehr vielfältig: „Es finden sich unter anderem Plattformansätze für verschiedene Zwecke von der Rekrutierung von Personal über Weiterbildungsangebote bis hin zu digitalen Gesundheitsanwendungen für Prävention oder Therapie“, so Merkel.
Einen Schwerpunkt legt die Studie auf die Erfahrungen der Gründenden und die Herausforderungen, mit denen sie sich konfrontiert sehen. „Hier werden primär Marktzugang und (Re-)Finanzierung genannt“, berichtet Sebastian Merkel. So gestaltet sich der Zugang zu den Akteuren des Gesundheitssektors wie zum Beispiel Kliniken oder niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten oftmals schwierig. Wenngleich ein Großteil der befragten Gründenden Branchenkenntnisse hat, so sehen sie dennoch Nachholbedarf vor allem bei spezifischen Fragen wie etwa den regulatorischen Rahmenbedingungen.
NRW: Attraktiver Gründerstandort mit Ausbaupotenzial
Obwohl die Befragten NRW als Gründungsstandort insgesamt positiv bewerten, sehen sie dennoch Verbesserungspotenziale. So geben sie an, nicht immer zu wissen, an welche Stellen sie sich wenden können, um die branchenspezifischen Informationen zu finden. Zudem zeigen sich regionale Unterschiede: Universitätsstandorte bieten häufig mehr Anlaufstellen.
Die Autoren der Studie werfen auch einen Blick in die Niederlande. Das Nachbarland hat eine lange Tradition Gründende im Bereich Digital Health zu unterstützen. „Im Fokus steht dabei vor allem die enge Kooperation von Start-ups mit Patient*innen, Hochschulen und klinischen Einrichtungen“, berichtet Dr. Andreas Rothgangel, Gründer des Healthcare Living Lab in Düsseldorf. Dabei wird unter anderem auf Kompetenznetzwerke gesetzt: lokale oder regionale Netzwerke, die relevante Akteure zu bestimmten versorgungsrelevanten Themen – etwa kardiovaskuläre Erkrankungen – zusammenbringen.
Vier konkrete Handlungsempfehlungen
Auf Basis der Ergebnisse formulieren die Forschenden vier konkrete Handlungsempfehlungen, um zukünftig ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Digital-Health-Ökosystem in NRW aufzubauen:
Ein kontinuierliches Monitoring mit Fokus auf Digital Health Start-ups,
Aufbau einer zentralen Anlaufstelle und eines NRW-weiten Netzwerks, um den Austausch innerhalb der Gründungslandschaft zu fördern,
Entwicklung von branchenspezifischen Schulungsangeboten für Digital-Health Start-ups
Erprobung von Kompetenznetzwerken, in denen Start-ups bereits früh mit Patient*innen und Akteuren der Versorgung zusammenkommen.
Förderung
Die Arbeiten wurden gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE NRW).
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Sebastian Merkel
Professur für Gesundheit und eHealth
Fakultät für Sozialwissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 25411
E-Mail: sebastian.merkel@rub.de
Originalpublikation:
Ergebnisreport Digital Health Start-up Monitor NRW 2022 – https://www.digihealthstart.nrw/
Auf DigiHealthStart.NRW können sich Gründer*innen in eine Datenbank eintragen und sich mit anderen Digital-Health-Start-ups vernetzen.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
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