Adipositasgen TMEM18 kann die Entwicklung des menschlichen Fettgewebes beeinflussen

Adipositasgen TMEM18 kann die Entwicklung des menschlichen Fettgewebes beeinflussen


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10.10.2019 08:50

Adipositasgen TMEM18 kann die Entwicklung des menschlichen Fettgewebes beeinflussen

Dr. Kathrin Landgraf hat den Young Investigator Award von der Fachzeitschrift „Molecular Metabolism“ für den besten Abstract auf der diesjährigen Helmholtz Diabetes Conference Ende September erhalten. Die Leipziger Biologin im Team von Prof. Dr. Antje Körner konnte in ihrer Arbeit zeigen, dass eines der sogenannten Adipositasgene eine wichtige Rolle in der Entwicklung des gesunden Fettgewebes spielt. Bei Menschen mit Adipositas ist dieses schon im Kinderalter gestört. Damit gelang es den Forschern, die funktionelle Relevanz des Gens zu verstehen.

Nicht allein falsche Ernährung und Bewegungsmangel sind schuld an krankhaftem Übergewicht. Auch die Genetik spielt eine Rolle: Mehr als 100 Gene beziehungsweise Genvarianten tragen dazu bei, dass Menschen immer dicker werden. In genomweiten Assoziationsstudien konnten in den vergangenen Jahren Kandidatengene identifiziert werden, die mit Adipositas assoziiert sind.

Gen TMEM18 steuert Entwicklung von Fettzellen

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Die Biologin Dr. Kathrin Landgraf aus dem Team von Prof. Dr. Antje Körner des pädiatrischen Forschungszentrums des Universitätsklinikums Leipzig hat den zweitstärksten Kandidaten, nämlich das Gen TMEM18, genauer erforscht. In Experimenten an Zellkulturen, im Tiermodell und anhand von Fettgewebsproben aus den klinischen Kohorten konnte die Wissenschaftlerin zeigen, dass das Gen funktionell relevant für das menschliche Fettgewebe ist. „Das Gen steuert die Entwicklung von neuen metabolisch aktiven Fettzellen, den sogenannten Adipozyten. Im Fettgewebe von Menschen mit Adipositas ist das Gen herunterreguliert“, sagt Dr. Kathrin Landgraf. Schon im Kindesalter sei eine Fehlregulation zu erkennen. „Damit haben wir einen Faktor gefunden, der für die Entwicklung des gesunden Fettgewebes wichtig ist. Wir wollen nun verstehen, warum dieses Gen bei Menschen mit Übergewicht herunterreguliert ist und in fernerer Zukunft vielleicht auch Möglichkeiten finden, hier entgegenzuwirken“, ergänzt Prof. Dr. Antje Körner, Professorin für Allgemeine Pädiatrie/Pädiatrische Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Programm der Arbeitsgruppe

Die Arbeit von Dr. Landgraf fügt sich ein in das Forschungsspektrum des Teams um Antje Körner, das versucht, begünstigende Faktoren für die Entwicklung von Übergewicht und ersten Folgeerscheinungen schon im Kindesalter zu finden: Wann entwickelt sich Adipositas bei Kindern? Was begünstigt die Entwicklung von Adipositas bei Kindern? Was passiert dabei im Fettgewebe selbst? Dabei ist es dem Forscherteam besonders wichtig, die zugrundeliegenden Mechanismen hinter den Risikofaktoren aufzuklären.

Adipositasforschung in Leipzig

Die Mechanismen der Entstehung und Behandlung von Adipositas zu erforschen, ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt der universitären Forschung in Leipzig. Aufbauend auf strategischen Berufungen in der Medizin und den Lebenswissenschaften konnte eine vielfältige Forschungslandschaft entstehen, die sich der Prävention und Behandlung der Erkrankung widmet. Zu den Themen der Adipositasforschung in Leipzig zählen unter anderem genetische Assoziationen, Stoffwechselstörungen, Mechanismen der Fettakkumulation, die Rolle des Gehirns beim Essen und therapeutische Interventionen zum Gewichtsverlust und -erhalt.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Antje Körner

Tel.: +49 341 97-26500


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch


Quelle: IDW