In Kooperation mit der Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder verleiht die DGTHG den Werner Klinner-Preis 2022



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18.02.2022 18:11

In Kooperation mit der Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder verleiht die DGTHG den Werner Klinner-Preis 2022

Der Werner Klinner-Preis wird verliehen für patientennahe wissenschaftliche Publikationen, die die chirurgische oder interdisziplinäre Behandlung angeborener Herzfehler bei Kindern und Jugendlichen zum Inhalt haben. In diesem Jahr verlieh die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie gemeinsam mit der Asamoah Stiftung erstmalig den Preis an Dr. med. Antonia Schulz, Facharztanwärterin Herzchirurgie am Deutschen Herzzentrum Berlin für ihre Arbeit „The Association of Age and Repair Modification with Outcome after Cone Repair for Ebstein’s Malformation“.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

Hier geht es weiter …

Alljährlich würdigt die DGTHG die besonderen Leistungen von Ärzt:innen sowie Wissenschaftler:innen mit renommierten Medizin- und Forschungspreisen, die im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahrestagung durch den DGTHG-Sekretär Prof. Dr. Andreas Markewitz übergeben werden. In diesem Jahr fanden die Würdigung und Preisübergaben pandemiebedingt als digitaler Livestream statt.

Die Cone Rekonstruktion nutzt natives Gewebe für die Trikuspidalklappenrekonstruktion bei Patienten mit Ebstein Anomalie und bietet so Potential für Wachstum. Dies ist insbesondere im Kindesalter wichtig, um Reoperationen zu vermeiden. „Ziel der Studie war, zu untersuchen, ob das Alter der Patienten bei Operation noch einen Einfluss auf die Ergebnisse nach Cone Rekonstruktion hat und ob bestimmte Modifikationen der Operation von Vorteil sind“, erklärt Preisträgerin Schulz. „Dafür wurden in einer retrospektiven Studie die Ergebnisse von 157 Patienten (Altersspanne von 0,3 – 57 Jahren) analysiert. Es zeigten sich dabei insgesamt sehr gute Ergebnisse in allen Altersgruppen mit 87,5% Freiheit von Trikuspidalklappenreoperation und sogar in 98,6% war auch nach 6 Jahren kein Herzklappenersatz erforderlich. Es konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Alter und Reoperation an der Trikuspidalklappe gefunden werden. Allerdings zeigte sich zumindest ein Trend zu einer etwas niedrigeren Freiheit von Klappenreoperation in der Altersgruppe < 4 Jahre. Danach war die Freiheit von Reoperation gleich. Bezüglich der technischen Aspekte erwies sich die Implantation eines Annuloplastieringes als protektiv für eine mehr als moderate Trikuspidalklappeninsuffizienz im Verlauf.“
Die Cone Rekonstruktion zeigt somit für Patienten jeden Alters gute Ergebnisse. Für geeignete Patienten sollte die Implantation eines Annuloplastieringes erwogen werden.

(Laienverständliche Erklärung)
Die so genannte „Cone Rekonstruktion“ nutzt körpereigenes Herzklappengewebe zur Reparatur der Trikuspidalklappe bei Patienten mit angeborener Ebstein Anomalie. Sie erhält somit das Potential für Wachstum der Herzklappe, was insbesondere im Kindesalter wichtig ist, um spätere Operationen zu vermeiden. „Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob das Alter der Patienten bei Operation mit dieser Technik einen Einfluss auf die Ergebnisse hat und ob bestimmte technische Modifikationen vorteilhaft sind“, erklärt die angehende Herzchirurgin Dr. Antonia Schulz. In ihrer Arbeit wurden die Ergebnisse von 157 Patienten im Alter von 0,3 – 57 Jahren untersucht. Dabei zeigten sich insgesamt sehr gute Ergebnisse für alle Altersgruppen. Sechs Jahre nach Operation waren 87,5% der Patienten nicht erneut an der Herzklappe operiert worden und sogar 98,6% benötigten keinen Herzklappenersatz. „Es konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Alter und erneuter Operation an der Trikuspidalklappe gefunden werden. Allerdings zeigte sich ein leichter Trend zu einer etwas höheren Reoperationsrate bei Kindern < 4 Jahre. Die zusätzliche Implantation eines Rings zu Stabilisierung der Trikuspidalklappe schützte zudem vor einer höhergradigen Herzklappenundichtigkeit im Verlauf“, erklärt Preisträgerin Schulz. „Die Cone Rekonstruktion kann somit in jedem Alter sicher und mit guten Ergebnissen durchgeführt werden. Für geeignete Patienten sollte die zusätzliche Implantation eines Klappenrings in Erwägung gezogen werden.“

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Weitere Informationen:

https://www.dgthg.de/de/pressemeldungen


Anhang

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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch


Quelle: IDW