ParkinsonpatientInnen das Atmen erleichtern



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29.10.2019 11:14

ParkinsonpatientInnen das Atmen erleichtern

Prof. Dr. Melvin Mohokum veröffentlicht gemeinsam mit KollegInnen Studie zum Thema „Reflektorische Atemtherapie bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom“.

In Europa leiden 1,2 Millionen Menschen unter dem Parkinson-Syndrom, in Deutschland gehört es zu der am häufigsten auftretenden neurologischen Erkrankung. Trotz bestmöglicher medikamentöser Behandlung leiden viele Betroffene infolge der Krankheit sekundär unter Lungenfunktionsstörungen. Um Lungenfunktionsstörungen zu behandeln, werden atemtherapeutische Interventionen im Rahmen der Physiotherapie bereits mit Erfolg eingesetzt. Es stand daher die Frage im Raum, ob diese Erfolge auch bei Menschen mit Parkinson-Syndrom erzielt werden können.

Ziel der veröffentlichten einarmigen klinischen Pilotstudie im Vorher- / Nachher-Design war es, die Anwendbarkeit der reflektorischen Atemtherapie (RAT) erstmalig an PatientInnen mit idiopathischem Parkinson-Syndrom (IPS) zu testen. Es wurde untersucht, ob die RAT bei PatientInnen mit IPS als Behandlungsmethode angewendet werden kann und welche Wirkungen Betroffene erwarten dürfen.

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Insgesamt wurde die RAT an 9 PatientInnen (4 Frauen, 5 Männer) durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass sich die krankheitsbezogene Lebensqualität bei 5 PatientInnen verbesserte und 7 PatientInnen eine größere Distanz im 6-Minuten-Gehtest zurücklegten. In der Klinik kann die RAT daher die Behandlung von Personen mit idiopathischem Parkinson-Syndrom ergänzen.

Diese Originalarbeit ist in Zusammenarbeit mit der Physiotherapeutin Nadine Neumann, M.Sc., (Fachbereiche Neurologie, Neurochirurgie und Plastik, Klinikum Köln-Merheim), Dr. Jörn Kiselev (Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin) sowie Univ.-Prof. Dr. Michaela Pinter (Department für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin, Donau-Universität Krems) entstanden.

Sie wurde in der Zeitschrift physioscience veröffentlicht.

Seit 2013 lehrt Prof. Dr. Melvin Mohokum als Professor für Therapiewissenschaften an der SRH Hochschule für Gesundheit am Campus Leverkusen praxisnah im ausbildungsintegrierenden Studiengang Physiotherapie. Seine Forschungsaktivitäten werden durch nationale und internationale, wissenschaftliche Publikationen in renommierten Fachzeitschriften in Physiotherapie und Medizin bestätigt. Das Studium der Physiotherapie absolvierte er an der niederländischen Hogeschool van Amsterdam und am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg. Die Promotion erfolgte am Institut für Biometrie und klinische Epidemiologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Prof. Dr. Melvin Mohokum
Professor für Therapiewissenschaften mit Schwerpunkt Physiotherapie,
E-Mail: melvin.mohokum@srh.de
Telefon + 49 2171 74382-02


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch


Quelle: IDW