Visuelle Datenanalyse erleichtern



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22.04.2024 10:23

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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Visuelle Datenanalyse erleichtern

Forschende der Fachhochschule St. Pölten entwickelten gemeinsam mit der Landsiedl Popper OG, der datavisyn GmbH, dem FH JOANNEUM sowie der TU Wien Lern- und Bedienungshilfen für Visual-Analytics-Tools, speziell für den Einsatz von Biomediziner*innen und Datenjournalist*innen. Durch die Integration von neu entwickelten Onboarding-Methoden unterstützen die VA-Tools die Nutzer*innen dabei, Datenvisualisierungen besser zu verstehen.

Die Kommunikation von Daten und Erkenntnissen ist in der heutigen datengetriebenen Welt von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig übersteigt das schnelle Wachstum der Datenmengen oft unsere Fähigkeit, diese effektiv zu analysieren und zu nutzen. Visual Analytics (VA) hat sich als interdisziplinäres Feld etabliert, das die menschliche visuelle Wahrnehmung mit automatischen Datenanalysemethoden kombiniert. Das nun abgeschlossene Forschungsprojekt SEVA nahm sich dieser Herausforderung an und untersuchte die Anwendungsbereiche Datenjournalismus und biomedizinische Forschung & Entwicklung.

„Trotz der visuellen Natur des Menschen und der Stärke darin, visuelle Eindrücke zu interpretieren, ist Kompetenz im Verstehen von visuellen Repräsentationen von Daten nur beschränkt vorhanden. Beispielsweise fehlt es Fachleuten wie Journalist*innen und biomedizinischen Forscher*innen, obwohl diese Expert*innen in ihren jeweiligen Bereichen sind, oft an Fachwissen in Visual Analytics. Das kann zu falschen Dateninterpretationen, einer eingeschränkten Verwendung von Datenanalysewerkzeugen und möglicher Frustration oder Ablehnung dieser leistungsfähigen Methoden führen“, erklärt Wolfgang Aigner, Projektleiter, FH-Professor und Forscher am Institut für Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten.

Tools für Biomediziner*innen und Datenjournalist*innen

Für Biomediziner*innen und Datenjournalist*innen ist die rasche Anwendbarkeit visueller Datentools eine der wichtigsten Herausforderungen. Um die visuelle Datenanalyse zu erleichtern, entwickelten die Forschenden neue Visual-Analytics-Tools speziell für Biomediziner*innen und Datenjournalist*innen. Die Neuheit: Innerhalb dieser VA-Tools wurden halbautomatisch generierte Onboarding-Methoden integriert, die die Anwender*innen aktiv bei der Interpretation der Visualisierungen unterstützen.

“Es ist bekannt, dass Benutzer*innen oft zögern, Unterstützung bei Hilfesystemen oder Onboarding-Systemen zu suchen. Gut gestaltete Onboarding-Systeme, die in Visualisierungen integriert sind und den Arbeitsfluss nicht unterbrechen, können dazu beitragen, diese Vorbehalte zu überwinden”, betont Margit Pohl, Projektpartnerin von der TU Wien.

Datenvisualisierungen verstehen mit Onboarding-Methoden

Die neu entwickelten Onboarding-Methoden helfen Biomediziner*innen und Datenjournalist*innen dabei, Datenvisualisierungen und automatische Analysealgorithmen zu verstehen. Innerhalb des Projekts entwickelten die Forschenden daher eine Reihe von Gestaltungsmaßnahmen für die Erstellung effektiver Onboarding-Methoden. Diese umfassen Designüberlegungen, Interaktionskonzepte und die Formulierung von Onboarding-Anweisungen.

Zusätzlich erstellten die Projektmitarbeitenden Schulungsmaterialien für den Datenjournalismus, um die Daten- und statistischen Kompetenzen der Anwender*innen zu erhöhen.

“Als Medienunternehmen mit mathematischem Background konnten wir im Zuge des SEVA Projektes unterschiedliche Methoden für das Onboarding von Datenjournalist*innen erforschen und auch praktische erproben. Die dabei gewonnen Erkenntnisse fließen direkt in unsere tägliche Arbeit mit ein und ermöglichen uns die Nutzung neuester Technologien wie generativer KI und große Sprachmodelle, um die Hürden bei komplexer Datenanalyse und Visualisierung weiter zu reduzieren”, freut sich Michael Landsiedl, Projektpartner von der Landsiedl Popper OG.

Protoyp entwickelt

Für die halbautomatische Erstellung von Onboarding-Methoden war die Implementierung einer JavaScript-Bibliothek erforderlich. Die Forschenden entwarfen dazu „VisAhoi“, eine JavaScript-Bibliothek, die in VA-Tools integriert werden konnte.

“Wir als datavisyn bewegen uns in einem extrem komplexen Umfeld und daher sind die Applikationen, die wir entwickeln, entsprechend umfangreich. Das Forschungsprojekt SEVA hat uns ermöglicht, mit hoch-karätigen Partner*innen daran zu forschen, wie wir unsere User*innen noch besser onboarden können – für uns ein entscheidender Erfolgsfaktor”, sagt Dominic Girardi, Projektpartner von datavisyn.

Über das Projekt

Das Projekt SEVA wurde vom Institut für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten, in Kooperation mit der Landsiedl Popper OG, der datavisyn GmbH, dem FH JOANNEUM sowie dem Institut für Visual Computing & Human-Centered Technology der TU Wien umgesetzt. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanzierte SEVA im Rahmen der 7. Ausschreibung des Programms IKT der Zukunft.

• Mehr finden Sie auf unserer Forschungswebsite: https://seva.fhstp.ac.at/

• Demo von VisAhoi: https://datavisyn.github.io/visAhoi/demos/


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Wolfgang.Aigner@fhstp.ac.at


Weitere Informationen:

https://seva.fhstp.ac.at/


Bilder

FH St. Pölten

FH St. Pölten
Peter Rauchecker
Peter Rauchecker


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch


 

Quelle: IDW