09.04.2019 15:23
Wissenschaftler fordern bundesweite Strategie für saubere Luft
München, 9. April 2019 – Heute hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ihre Stellungnahme „Saubere Luft ‒ Stickstoffoxide und Feinstaub in der Atemluft: Grundlagen und Empfehlungen“ veröffentlicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte diese beauftragt, sich mit dem Thema Grenzwerte für die Belastung der Atemluft zu befassen.
Hintergrund ist die breite Diskussion in der Öffentlichkeit darüber, wie diese Grenzwerte ermittelt und festgelegt werden und wie angemessen das Verhältnis von Aufwand und Nutzen für den Gesundheitsschutz ist. Zu diesem Zweck hat die Akademie die Arbeitsgruppe „Grenzwerte der Luftverschmutzung“ zusammengestellt. Zum Expertenkreis gehören 20 führende deutsche Professorinnen und Professoren verschiedener Fachrichtungen, darunter auch Professor Hans Drexler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM).
Die über 50 Seiten umfassende Stellungnahme der Arbeitsgruppe beinhaltet sowohl Informationen zum wissenschaftlichen Erkenntnisstand als auch Empfehlungen für den weiteren Weg zu einer saubereren Luft. Der derzeitige Fokus der Debatte auf Stickstoffdioxid sei nicht zielführend, heißt es im Papier der Wissenschaftler. Denn Feinstaub sei deutlich schädlicher für die Gesundheit. Die Experten plädieren dafür, die Anstrengungen zur Luftreinhaltung auf die Reduktion von Feinstaub zu konzentrieren. Sie weisen darauf hin, dass beim Verkehr vor allem der Ausstoß von Treibhausgasen problematisch ist und fordern daher eine bundesweite Strategie zur Luftreinhaltung und nachhaltige Verkehrswende. Kurzfristige Maßnahmen wie Fahrverbote böten dabei keine wesentliche Entlastung.
Plötzlich gesund
Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.
Weitere Informationen erhalten Sie unter nachfolgenden Links:
Arbeitsgruppe „Grenzwerte der Luftverschmutzung“
https://www.leopoldina.org/politikberatung/arbeitsgruppen/grenzwerte-der-luftver…
Pressemitteilung „Nationalakademie Leopoldina empfiehlt bundesweite Strategie zur Luftreinhaltung und eine nachhaltige Verkehrswende“
https://www.leopoldina.org/presse-1/pressemitteilungen/pressemitteilung/press/26…
Stellungnahme „Saubere Luft – Stickstoffoxide und Feinstaub in der Atemluft: Grundlagen und Empfehlungen“
https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/saubere-luft-…
Pressekontakt der DGAUM:
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V.
Berit Kramer
Schwanthaler Str. 73 b | 80336 München
Tel. 089/330 396-15 | Fax 089/330 396-13
bkramer@dgaum.de | http://www.dgaum.de | http://www.twitter.com/DGAUM_GS
Die DGAUM wurde 1962 gegründet und ist eine gemeinnützige, wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft der Arbeitsmedizin und der klinisch orientierten Umweltmedizin. Ihr gehören heute über 1.100 Mitglieder an, die auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin und Umweltmedizin arbeiten, vor allem Ärztinnen und Ärzte, aber auch Angehörige anderer Berufsgruppen wie etwa Natur- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Mitglieder der Fachgesellschaft engagieren sich nicht nur in Wissenschaft und Forschung, um so bereits bestehende Konzepte für die Prävention, die Diagnostik und Therapie kontinuierlich zu verbessern, sondern sie übernehmen die ärztliche und medizinische Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an der Schnittstelle von Individuum und Unternehmen. Darüber hinaus beraten die Mitglieder der DGAUM alle Akteure, die ihren Beitrag zu der medizinischen Versorgung leisten und auf Fachwissen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention, der arbeits- und umweltbezogenen Diagnostik und Therapie, der Beschäftigungsfähigkeit fördernden Rehabilitation sowie aus dem versicherungsmedizinischen Kontext angewiesen sind. Weitere Informationen unter http://www.dgaum.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
Deutsch