CAR-T-Zelltherapie: Denkt an das Herz!



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05.04.2023 14:13

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Plötzlich gesund

Fortschreitende Naturerkenntnis, ganz allgemein gesprochen, ‘Wissenschaft’, ist der stärkste Feind des medizinischen Wunders. Was unseren Vorfahren als Wunder erschien, was einfache Naturvölker heute noch in heftige Erregung versetzt, das berührt den zivilisierten Menschen längst nicht mehr.
Doch es gibt einen Gegensatz, der jedem Denkenden sofort auffällt: der unerhörte, durchaus nicht abgeschlossene Aufstieg der wissenschaftlichen Heilkunde und die ebenso unerhörte Zunahme der Laienbehandlung und der Kurpfuscherei. Man schätzt die Zahl der Menschen, die der Schulmedizin kein Vertrauen schenken, auf immerhin 50 Prozent.
Wie kann es sein, daß Laienbehandler und Kurpfuscher immer wieder spektakuläre Erfolge aufweisen, von denen die Sensationspresse berichtet?
Der Autor geht dieser Frage nach und kommt zu interessanten Erkenntnissen, aus denen er Vorschläge für eine bessere Krankenbehandlung durch seine ärztlichen Standesgenossen ableitet.

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CAR-T-Zelltherapie: Denkt an das Herz!

Die CAR-T-Zelltherapie ist eine der modernsten Formen der Krebsbehandlung und hat die Therapie von Blut- und Lymphdrüsenkrebserkrankungen revolutioniert. Bei dieser Art der Immuntherapie wird das körpereigene Immunsystem darauf trainiert, den Kampf gegen die Tumorzellen wieder aufzunehmen. Aber wie andere Therapieformen birgt auch die CAR-T-Zelltherapie Risiken, unter anderem für Patient:innen, die bereits unter Bluthochdruck, Vorhofflimmern oder Herzinsuffizienz leiden. Das bestätigt eine kürzlich von Mahmood et al im European Heart Journal veröffentlichte Studie.

Das US-amerikanische Forschungsteam hat anhand der Daten von über 200 Patient:innen retrospektiv untersucht, wie sich die CAR-T-Zelltherapie auf das Herzkreislaufsystem auswirkt. Kardioonkologische Experten der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben diese Studie nun im Editorial des European Heart Journal aufgegriffen und ein Fazit gezogen: „Denkt an das Herz!“.

„In den letzten zehn Jahren wurden neue Wirkstoffe und zellbasierte Therapien zugelassen, die einen großen Fortschritt für die Tumortherapie bedeuten, aber deren kardiotoxisches Spektrum bisher nur unvollständig bekannt ist“, so Prof. Dr. Matthias Totzeck vom Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ) des Universitätsklinikums Essen. „Diese Studie erlaubt einige Einblicke in das Feld, führt uns aber auch deutlich den intensiven Forschungsbedarf vor Augen.“

„Die vorliegende Studie unterstreicht außerdem die Bedeutung von frühzeitigen kardioprotektiven Maßnahmen. Wir sollten deshalb in Erwägung ziehen, sowohl die kardiologischen Voruntersuchungen als auch die Nachsorge bei Patient:innen, die eine CAR-T-Zelltherapie erhalten, zu intensivieren“, so Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am WHGZ Essen.


Originalpublikation:

CAR T-cell cancer therapies: do not forget the heart: https://academic.oup.com/eurheartj/advance-article/doi/10.1093/eurheartj/ehad175…

Biomarkers and cardiovascular outcomes in chimeric antigen receptor T-cell therapy recipients
https://academic.oup.com/eurheartj/advance-article-abstract/doi/10.1093/eurheart…


Bilder


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Quelle: IDW